Grüne Vorgärten
Statt Schotterwüsten

Harmlos oft Steingärten genannt, ein Begriff, der eigentlich für Gärten mit alpiner Flora reserviert ist, sind Schotterflächen meist zugleich Schotterwüsten, denn das Ziel dieser Anlagen ist, den Wildkrautwuchs zu unterbinden. Machen Sie Ihren Vorgarten durch naturnahe Gestaltung zu einer grünen Oase für Mensch und Tier.

STEIN DES ANSTOSSES!

Harmlos oft Steingärten genannt, ein Begriff, der eigentlich für Gärten mit alpiner Flora reserviert ist, sind Schotterflächen meist zugleich Schotterwüsten, denn das Ziel dieser Anlagen ist, den Wildkrautwuchs zu unterbinden.
Im einfachsten Fall wird auf die Fläche ein Vlies ausgelegt, auf das man z.B. Flusskiesel, Granit-oder Basaltbrocken schüttet.

Um die Ansiedlung von Pflanzenwuchs dauerhaft zu reduzieren, magert man den Boden vorher aus: Humus wird abgetragen und die Erde 20-50 cm tief z.B. mit Splitt vermischt.

In vielen Kommunen gelten so befestigte Kies- und Schotterflächen bereits als teilversiegelt. Wird Teichfolie verwendet, die Fläche betoniert oder asphaltiert und das Regenwasser in die Kanalisation abgeleitet, gilt die Fläche als voll versiegelt.

Dies ist in vielen Kommunen verboten.
Die Niedersächsische Bauordnung (NBauO) schreibt zwingend vor, dass nicht überbaute Flächen eines Grundstücks Grünflächen sein müssen (§9 NBauO). Schottergärten sind keine Grünflächen! Das Gleiche gilt für Kunstrasen.

Die Idee zur Anlage von Schottergärten ist häufig, pflegeleichte Flächen zu schaffen.
Um den Schotter langfristig pflanzenfrei zu halten, müssen Staub, Laub oder anderes organisches Material regelmäßig entfernt werden.
Auf den Steinen entsteht eine Patina aus Schmutz und Algen, so dass der Gartenbau empfiehlt, die Steine nach drei, spätestens nach zehn Jahren auszutauschen.

DIE FOLGEN SIND:

  • Schottervorgärten sind und bieten keinen Lebensraum
  • Unter dem Vlies bekommen u.a. Humusbildner wenig Luft, keine Nahrung und wandern ab
  • (Teil-) Versiegelung der Fläche: Regen gelangt statt ins Grundwasser z. T. in die Kanalisation
  • Aufheizung der Steine, Strahlungswärme reduziert Nachtabkühlung
  • Feinstaub lagert sich auf den Steinen ab. Statt im Erdreich gebunden zu werden gelangt er bei Trockenheit wieder in die Luft

WIE GEHT ES BESSER?

Jeder kann effektiv etwas für eine lebenswerte Umwelt und das Mikroklima vor seiner Haustür tun.
Nachhaltig angelegt, sparen klimafreundliche Vorgärten sogar Zeit und Geld.

Ziele

  • Grüne Vorgärten als Wohlfühlumgebung

  • Hohe Artenvielfalt

  • Gesundes Mikroklima

Kreisläufe zulassen

  • Offener Boden lässt Regen ins Grundwasser versickern und stockt den Wasservorrat gleichmäßig über Fläche und Tiefe des Bodens auf

  • Gute Belüftung des Bodens verbessert den Wasserabfluss

  • Im offenen Boden wird organischer Abfall durch Regenwurm & Co zu wertvollem Humus umgewandelt: Das spart Dünger!

  • Verdunstung über feuchtem Boden und durch die Pflanzen kühlt die Luft und bindet Feinstaub

  • Feuchtere Luft hilft der Atmung und den Schleimhäuten Krankheitserreger abzuwehren

Naturnahe Gartengestaltung hilft Mensch und Tier

  • Möglichst verschiedene robuste einheimische Laubbäume, Gehölze und mehrjährige Blütenpflanzen setzen, die stressfrei in dem Boden gedeihen

  • Kronen von Laubbäumen werfen Schatten und spenden gesunde Kühle

  • Einheimische Gehölze bieten strukturreichen Lebensraum für unsere Tierwelt (Futter, Unterschlupf, Nistplatz)

    • Wild- oder Kletterrosen sind bei Singvögeln als Schutzraum begehrt, zum Dank vertilgen sie z.B. Mücken & Blattläuse
    • Hecken aus Holunder, Kornelkirsche oder Haselnuss sind Windschutz und Fruchtlieferant zugleich
  • Brennnesseln sind das Futter der Raupen von vielen einheimischen Schmetterlinge (z.B. Tagpfauenauge, Kl. Fuchs, Admiral). Gibt es Bereiche, wo sie stehenbleiben dürfen?

  • Blütenpflanzen - Mehrjährige, robuste einheimische Pflanzen z.B. als Knollen oder Stauden gesetzt, blühen über viele Jahre und sparen so Kosten und Arbeit

blank

So werden Beete zu Bienenweiden

Sehr begehrt

Polyethylen

Bienenbegehrt sind z.B. Weidenkätzchen, Lilien, Glockenblumen, Salbei, Margerite, Ranunkel, Storchschnabel, Löwenmäulchen

Einfach und ungefüllt

Polypropylen

Beachten: nur die einfachen, ungefüllten Blüten mit Staubbeuteln liefern Insekten Pollen und Nektar

Kleinblütig

Polyethylenterephthalat (PET)

Besonders kleinblütige Pflanzen sind überlebenswichtig für Wildbienen, z.B. alle Arten von Klee oder Weidenröschen.

Tipp: Kräuter wie Minze, Thymian oder Basilikum z. T. zur Blüte kommen lassen!

Bienenwiese

Polyvinchlorid (PVC)

Blumenwiesen sind artenreicher, müssen seltener gemäht werden, brauchen kaum Dünger und weniger Wasser
Wo es anders nicht geht: Wenigstens ein paar Blumeninseln mit Gänseblümchen und Klee stehen lassen!

Im Herbst

Polystyrol (PS)

Laub zum Schutz gegen Austrocknung, zur Humusbildung und als Unterschlupf z. B. für Igel und Schmetterlinge teils liegenlassen.
Trockene Blütenstängel sind ein wichtiges Winterquartier für nützliche Insekten.

Alle Informationen jetzt für
Zuhause und zum verschicken: