E-Paper KSB Landkreis Hildesheim

natürlich oekom! Mit diesem Klimasparbuch halten Sie ein echtes Stück Nachhaltigkeit in den Händen. ○ 100 % Recyclingpapier ○ mineralölfreie Druckfarben ○ Verzicht auf Plastikfolie ○ Kompensation aller CO�-Emissionen ○ kurze Transportwege – in Deutschland gedruckt Weitere Informationen unter natürlich-oekom.de und #natürlichoekom Wenn Sie dieses Klimas- parbuch gelesen haben und nicht mehr benötigen, dann schenken Sie ihm doch weitere Leben: Stellen Sie es in den nächsten öffentlichen Bücherschrank, verschenken Sie es weiter oder teilen Sie es mit Ihren Liebsten.

Inhalt Grußwort ............................................................................. 3 Interview mit den Herausgebenden ..................................... 4 Engagement für Klimaschutz im Landkreis Hildesheim ........ 8 Lexikon der Nachhaltigkeit ................................................. 12 Top 5: Die wirkungsvollsten Klimatipps ............................... 15 Klimatipps Gesünder essen und genießen ................................... 16 Bewusster leben und konsumieren ............................. 35 Grün surfen und digital leben .................................... 60 Nachhaltig unterwegs sein ......................................... 70 Umweltfreundlich bauen und wohnen ......................... 82 Klimagutscheine ................................................................ 104 2

Grußwort Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ist eine der Klimawandel große Herausforderung unse- rer Zeit und betrifft uns alle. Der Schutz des Klimas ist eine globale Aufgabe, deren Umset- zung auf lokaler Ebene beginnt. Jeder kleine Schritt zählt und gemeinsam können wir viel bewirken. Auch der Landkreis Hildesheim tut viel für den Klimaschutz, zum Beispiel durch die Förderung von Balkonkraftwerken, die Aus- zeichnung der »Grünen Hausnummer« oder die Unterstützung von Umweltbildungsprojekten wie »plenergy – Vom Planspiel zur Energiewende«. Schon mit kleinen Veränderungen kann jede und jeder im Alltag einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das Klimasparbuch bietet dazu zahlreiche praktische Tipps und wertvolle Anregungen. Die Gutscheine sollen Sie dabei unterstützen, Ihren Alltag nachhalti- ger zu gestalten. Lassen Sie uns gemeinsam anpacken und ge- meinsam Verantwortung für die Zukunft unseres Landkreises und die kommenden Generationen übernehmen. Ihr Bernd Lynack Landrat des Landkreises Hildesheim 3

Interview mit den Herausgebenden Martin Komander, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Landkreis Hildesheim gGmbH Was sind eigentlich die Aufgaben einer Klimaschutzagentur? Martin Komander: Die gemeinnützige Klimaschutzagentur Land- kreis Hildesheim ist Vermittler, Netzwerker, Koordinator und Schnittstelle der regionalen Akteure im kreisweiten Gebiet. Wir entwickeln, organisieren und fördern eine Vielzahl an Projekten und Veranstaltungen rund um den kommunalen Klimaschutz. Wir informieren u.a. über Energiethemen, zukunftsfähige Mobilität, nachhaltigen Konsum oder kommunale Themen und zeigen, wie letztendlich jeder etwas für sich und das Klima tun kann. 4

Welche konkreten Maßnahmen gibt es im Landkreis Hildesheim gegen den Klimawandel? Martin Komander: Aktuell wird für den Landkreis Hildesheim und dessen Mitgliedskommunen ein neues Klimaschutzkonzept mit Maßnahmen entwickelt. Unterschiedlichste Akteure aus dem Landkreis können sich beteiligen und ihr Fachwissen einbringen. Ansonsten werden im Landkreis Hildesheim unterschiedliche Kli- maschutzprojekte z.B. in Bereich der Mobilität oder dem Ausbau der Erneuerbaren Energien unterstützt. Welches Klimaschutzprojekt liegt Ihnen persönlich besonders am Herzen? Martin Komander: Für mich sind die Projekte am spannendsten, wo mein Gegenüber mit z.B. technischen und inhaltlichen Argumenten bzw. Alternativen aus der eigenen Komfortzone ins Umdenken und Handeln gebracht wird. Meike Schlüter: Umweltbildungsprojekte haben für mich einen besonderen Stellenwert, weil sie unterschiedliche Menschen und Generationen für Klima- und Umweltschutz sensibilisieren und ziel- gruppenorientiert Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. 5

Wie kann ich mich als Bürgerin oder Bürger informieren oder engagieren? Martin Komander: Die gemeinnützige Klimaschutzagentur diente in Zeiten von Corona und Energiekrisen als ein wichtiger Ansprech- partner im Landkreis Hildesheim. Die Unabhängigkeit und die Kooperation mit der Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V. und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen sind wichtige Partner. Aufbereitete Informationen sind bei der Klimaschutzagen- tur online einsehbar und tatkräftige Akteure können sich im Förder- verein der Klimaschutzagentur engagieren. Was würden Sie als ersten Schritt Richtung nachhaltigeres Leben empfehlen? Martin Komander: Ich finde das Bewusstsein und die Wirkung unseres eigenen Handelns ist schon ein wesentlicher wichtiger Schritt. Unser persönliches Handeln ist heute aufgrund der welt- weiten Produktion so umfangreich, dass ein Produkt schon vor dem eigentlichen Gebrauch viele Kilometer zurückgelegt hat und viele Ressourcen verbraucht hat. Meike Schlüter: Die Umstellung der eigenen Ernährungsgewohn- heiten wirkt oftmals anspruchsvoll und herausfordernd, aber selbst kleinere Veränderungen wie ein vegetarischer oder veganer Tag pro Woche bewirken einen bedeutenden Unterschied. 6

Engagement für Klimaschutz im Sehr geehrte Leserinnen und Leser, als Bürgermeistersprecher des Landkreises Hildesheim sind wir uns unserer Verantwortung im Klimaschutz bewusst, Maßnahmen zu ergreifen, die dazu beitragen, unseren CO�-Fußabdruck zu re- duzieren und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Das Klimasparbuch ist ein wertvoller Ideengeber, um z.B. die Bürgerinnen und Bürger aus den Kommunen zu ermutigen, klima- freundliche Entscheidungen zu treffen und ihren Beitrag zum Kli- maschutz zu leisten. Es bietet praktische Tipps und Anleitungen, wie wir Energie sparen, Abfall reduzieren und nachhaltige Mobilität fördern können. Wir möchten Sie daher ermutigen, das Klimasparbuch aktiv zu nutzen und die darin enthaltenen Ratschläge in Ihrem Alltag umzu- setzen. Gemeinsam können wir einen positiven Einfluss auf unser Umfeld in den Kommunen haben und zur Erreichung unserer Klima- ziele beitragen. Zu- sammen können wir einen bedeutenden Unterschied machen und eine lebenswerte Region für kommen- de Generationen zu sichern. Rainer Block, Sprecher der Bürger- meister des Land- kreises Hildesheim 8

Landkreis Hildesheim Kerstin Sobania, Klimaschutzmanagerin der Stadt Sarstedt Was macht eigentlich eine Klimaschutzmanagerin im Rathaus? Sich kümmern – um alles, was mit Klimaschutz im kommunalen Umfeld zu tun hat! Aktuell geht es um Ausbau der Ladeinfrastruktur in unserer Stadt. Im Dialog mit der Politik wurden die gewünschten Aufstellungsorte festgelegt und mit Hilfe des lokalen Netzversorgers auf Umsetzbar- keit geprüft. Nun geht es um die konkrete Umsetzung des Auftrags, die Aufstellung der Ladesäulen. Eine weitere wichtige Aufgabe ist es, die »kommunalen Liegen- schaften« – das sind die Feuerwehren, die Dorfgemeinschafts- häuser, Kindergärten, Grundschulen, der Bauhof und das Rathaus – soweit wie möglich mit Photovoltaik auszustatten. Welche Be- treibermodelle für welche Dachflächen geeignet sind, hängt von mehreren Faktoren ab. 9

Hilfreich für die Einschätzung ist dabei das kommunale Energiema- nagement. Durch die Erfassung und Auswertung der monatlichen und jährlichen Energieverbräuche in einer Energie-Software kann ich Aussagen zu den Nutzungsmodalitäten und deren Entwicklung treffen. Zum Energiemanagement gehören außerdem Maßnahmen zur Energieeinsparung wie die Optimierung von Heizungsanlagen, eine Dienstanweisung Energiesparen, die Umstellung der Beleuchtung auf LED und die Schulung von Hausmeistern. Ein großes Anliegen ist mir die Förderung des Radverkehrs, der in unserer Kommune traditionell eine besondere Bedeutung hat. Die öffentlichkeitswirksame Kampagne »STADTRADELN – Radeln für ein gutes Klima« hat mir sehr dabei geholfen, mit den Menschen und ihren Bedürfnissen in Kontakt zu kommen. Die Umstellung auf klimafreundliche Fahrzeuge bei der Stadtver- waltung liegt ebenfalls in meinem Verantwortungsbereich. Mit Fördergeldern des Bundes konnten wir insgesamt drei Pedelecs erwerben, die seitdem für Dienstfahrten aller Art unterwegs sind. Anfang diesen Jahres soll das neue Rad- und Fußverkehrskonzept für Sarstedt im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Ver- kehr vorgestellt werden. Der Klimaschutz ist unserer Stadt ein wichtiges Anliegen. Das zeigt auch, dass man sich für die Etablierung eines Klimaschutzmanage- ments entschieden hat. Die Öffentlichkeit für das Thema zu sensi- bilisieren und innerhalb der Kommune voranzutreiben sehe ich als wichtiges Ziel meiner Arbeit an. 10

Michael Wegner Klimaschutzmanager der Gemeinde Nordstemmen »Es ist mir wichtig, dass meine Kinder die Chance erhalten, in ei- ner lebenswerten Welt aufzuwachsen«, betont Michael Wegner und beschreibt so seine Motivation als erster Klimaschutzmana- ger der Gemeinde Nordstemmen. Im Mai 2023 hat er die Vollzeitstelle aufgenommen, arbeitet seit- dem sowohl am Energiebericht der Gemeinde Nordstemmen als auch an einem Klimaschutzkonzept, das nachhaltige Weichen für die Zukunft der Kommune stellen soll – vom Ausbau erneuerbarer Energien über die Stärkung des Radverkehrs bis hin zur Förderung nachhaltiger Mobilität. Nordstemmens Gemeindebürger- meisterin Nicole Dom- browski freut sich, nun einen Klimaschutz- manager im Verwal- tungsteam zu haben. Denn: »Klimaschutz ist für die Zukunft der Menschheit so wichtig. Jeder einzelne kann und sollte dazu etwas beitragen. Wir können gemeinsam viel er- reichen, auch wenn wir im Klei- nen und bei uns selbst damit anfangen.« 11

Lexikon der Nachhaltigkeit Die Nachhaltigkeitsstrategien Nachhaltigkeit kann auf verschiedene Weisen umgesetzt werden. Eine Orientierung bieten Ihnen die Nachhaltigkeitsstrategien: EFFIZIENZ • Senkung des Ressourcen- verbrauchs pro Gut KONSISTENZ • Verwendung von ausschließlich wiederverwertbaren Materialien in der Produktion SUFFIZIENZ • Berücksichtigung der ökologischen Grenzen im Konsumverhalten Die ersten beiden Strategien beruhen auf technologischen Neuerungen in der Herstel- lung und erfordern keinerlei Änderungen in unserem Kon- sumverhalten. Anders bei der Suffizienzstrategie: Sie basiert auf Freiwilligkeit, nicht auf staatlicher Steuerung. Die Politik kann aber suffiziente Konsumentscheidungen durch Anreize unterstützen. So konnte seit Einführung des vergleichsweise kostengünstigen »Deutschlandtickets« Anfang Mai 2023 festgestellt werden, dass vermehrt Strecken mit Bus und Bahn zurückgelegt wurden. Die staatliche Subventionierung hat also einen Anreiz geschaffen, den öffentlichen Verkehr statt das Auto zu nutzen. 12

Der Rebound-Effekt Effizienzsteigerungen senken oft die Kosten für Produkte oder Dienstleistungen. Dies kann dazu führen, dass sich das Verhalten der Nutzenden ändert: Sie verbrauchen mehr und die ursprüngli- chen Einsparungen werden hierdurch zumindest teilweise wieder aufgehoben. Stellt man z.B. die komplette Beleuchtung auf energie- sparende LEDs um, installiert dafür aber mehr Lampen oder schal- tet sie nun nicht mehr so konsequent aus wie zuvor, wird der positi- ve Effekt durch ein verändertes Nutzungsverhalten abgeschwächt. Es wird unterschieden zwischen: DIREKTER REBOUND-EFFEKT • Erhöhte Nachfrage nach dem gleichen Produkt / der gleichen Dienstleistung INDIREKTER REBOUND-EFFEKT • Eingespartes Geld wird an anderer Stelle für zusätzlichen Konsum ausgegeben MAKROÖKONOMISCHER REBOUND-EFFEKT • Durch Einsparungen in manchen Regionen der Welt sinkt der Preis, was in anderen Regionen zu vermehrtem Einsatz des Produkts führt 13

Der ökologische Hand- und Fußabdruck Der ökologische Handabdruck ist eine Ergänzung zum Fußabdruck. Mit beiden Konzepten zusammen können Sie Ihre eigene Wirksam- keit beim Klimaschutz ganzheitlich erfassen: Der Fußabdruck zeigt Ihren persönlichen Ressourcenverbrauch und indirekt die damit verbundenen CO�-Emissionen. Der ökologische Handabdruck steht für die Aktivitäten, die nicht nur Ihre eigenen Um- weltauswirkungen, sondern auch jene anderer Personen verringern. Ziel ist also, den eigenen Fußabdruck zu verkleinern und gleichzeitig den Handabdruck zu vergrößern. Ihre individuellen Abdrücke kön- nen Sie unter fussabdruck.de sowie handabdruck.eu berechnen. 14

Die wirkungsvollsten Klimatipps Top 5 Haben Sie im Moment wenig Zeit oder Lust, viele Dinge gleichzeitig in Ihrem Leben zu verändern? Dann kümmern Sie sich doch erst einmal um die Punkte mit der größten Klimaschutzwirkung. 1 Eine der wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen zu Hause ist der Umstieg auf Ökostrom und – wenn Sie mit Gas heizen – auf Öko- gas. Wichtig: Achten Sie darauf, dass es »echter Ökostrom« ist, erkennbar am ok-Power-Siegel oder dem Grüner-Strom-Label. 2 Versuchen Sie, das Auto häufiger stehen zu lassen und fahren Sie stattdessen mit Fahrrad, Bus oder Bahn. Aber vor allem: Verzichten Sie, wenn möglich, auf Flugreisen. 3 Wenn Sie auf dichte Fenster achten, Heizung und Heizkörper regelmäßig kontrollieren lassen und prüfen, wie viel Sie tat- sächlich heizen müssen, sparen Sie Heizenergie. 4 Ernähren Sie sich klimafreundlich. Vielleicht können Sie tie- rische Nahrungsmittel reduzieren oder Bioprodukte möglichst aus der Region kaufen. 5 Oder Sie wechseln zu einer nachhaltigen Bank. Die investiert Ihr Geld in Form von Krediten in Unternehmen und Institutionen mit nachhaltigem Mehrwert. So arbeitet Ihr Geld für Sie z.B. an der Energiewende. 17

Gesünder essen und genießen Zu Tisch, bitte! Nicht nur wo wir unsere Lebensmittel kaufen, sondern auch was wir essen, beeinflusst, was wir an Treibhausgasen einsparen kön- nen. Durch unsere Nahrung entstehen für Anbau, Verarbeitung, Verpackung und Transport unterschiedlich große Mengen CO�. In. unserer Grafik sehen Sie Beispiele verschiedener Nahrungsmittel aus dem konventionellen Anbau. Regionale Bioprodukte ver- ursachen 10 bis 30 Prozent weniger CO�! Rindfleisch 13,6 Hähnchen 5,5 Butter 9 Schweine- fleisch 4,6 Käse 5,7 Milch 1,4 Weiß- brot 0,7 Nudeln 0,7 vegane Wurst 1,7 Pflanzen- drink 0,3 Sahne 4,2 Frisches Gemüse 0,3 Kilogramm CO� pro ein Kilogramm des Produktes 18

Frisch und regional Regionale Lebensmittel können Sie direkt von den Erzeugerinnen und Erzeugern sowie in Hofläden einkaufen. Diese Produkte punk- ten auf ganzer Linie: Kurze Wege schützen das Klima, die Qualität wird durch die Frische erhöht und heimische klein- und mittelstän- dische Betriebe werden unterstützt. Außerdem wird die Kulturland- schaft vor Ort erhalten und gepflegt. DIE WOCHENMÄRKTE IN IHRER REGION Flecken Duingen ----------------------- Neue Mitte | Do 8.00–13.00 Uhr Gemeinde Giesen --------------------- Vor Rewe | Di 14.00–18.00 Uhr Gemeinde Harsum -------------------- Festplatz | Do 14.00–18.00 Uhr Stadt Alfeld ------------------------------ Marktplatz | Mi, Sa 8.00–13.00 Uhr Stadt Bad Salzdetfurth ------------- Marktplatz | Fr 14.00–17.00 Uhr Stadt Elze --------------------------------- Beim Rathaus | Do 13.00–18.00 Uhr Stadt Gronau (Leine) ---------------- Ratskellerplatz | Fr 9.00–17.00 Uhr (Winter), –18.00 Uhr (Sommer) Stadt Hildesheim ---------------------- Marktpl. | Mi, Sa 6.00–14.30 Uhr Neustädter Markt | Mi, Sa 6.00–13.00 Uhr Marienburger Höhe | Fr 7.00–13.00 Uhr Bauernmarkt Himmelsthür | Fr 8.00–12.30 Uhr Stadt Sarstedt -------------------------- Steinstr. | Fr 14.00–18.00 Uhr 19

Gesünder essen und genießen Nachhaltiges Frühstücken Wenn Sie zu den Bioeiern der Bruderhahn-Initiative (brudertier.bio) greifen, unterstützen Sie die Aufzucht männlicher Küken für mindestens 14 Wochen. Honig wirkt antiallergen – vorausgesetzt, er ist natur- belassen und wurde während der Blütezeit der allergie- auslösenden Pflanzen gesammelt. Regionalen Honig erhalten Sie z.B. beim Deutschen Imkerbund. Milchprodukte mit dem Naturland-Fair-Siegel garantieren neben einer umweltschonenden Landwirtschaft und artgerechten Tierhal- tung die faire Bezahlung der Milchbäuerinnen und -bauern, sodass diese nachhaltig produzieren können (naturland.de). Die beiden Anbauverbände Demeter und Bioland übertreffen aufgrund ihrer strikteren Auflagen das EU-Biosiegel und das deutsche Biosiegel. An sogenannten Milchautomaten können Sie frische Milch aus der Region selbst in eine mitgebrachte Flasche zapfen. Dadurch ver- meiden Sie unnötigen Abfall und durch das Einsparen des Trans- ports auch eine Menge CO�. 20

Ein guter Fang? Fische und Meeresfrüchte sind ein gesunder und beliebter Be- standteil unseres Speiseplans. Für die ökologische Unbedenk- lichkeit spielen mehrere Faktoren eine Rolle: die Fangmethode, die Gefährdung der Art, die Verhältnisse der Zucht und der Trans- port. Nachhaltige Fangmethoden sind u.a. Angel-, Fallen- oder Reusenfischerei. Durch Schleppnetze entsteht dagegen viel Bei- fang. Auch Aquakulturen sind oft problematisch: Das Fischmehl zur Fütterung wird häufig aus Wildfischen hergestellt und durch Chemikalien, Antibiotika sowie Exkremente werden Gewässer verschmutzt. Zur Orientierung und Beurteilung bieten sich Bio- und Umweltsiegel an – auch der Blick in den Fischratgeber vom WWF (fischratgeber.wwf.de) kann sehr hilfreich sein. Bei Fischen sind Süßwasserfische aus der Region, wie Karpfen oder Forelle, eine gute Wahl. Bei Meeresfrüchten können Sie z.B. zu Austern greifen. Eine gute Möglichkeit für Garnelen ist »Neue Meere« (neuemeere.de), eine regionale Garnelenzuchtanlage in Gronau an der Leine. 23

Gesünder essen und genießen Palmöl: Schädlicher Alleskönner In jedem Supermarktregal finden Sie einen der Hauptgründe für die Regenwaldrodung und damit für das Artensterben und die Freisetzung von in Torfböden gebundenem CO�: Palmöl. Davon verbrauchen wir in Deutschland im Schnitt 18,5 Kilo pro Person und Jahr. Der günstige Allrounder steckt in Kosmetik, Putzmitteln, »Bio-Sprit« und in der Hälfte aller Supermarktprodukte, insbeson- dere in Fertiggerichten, Süßigkeiten, Gebäck und Margarine, so- gar in vielen Bioprodukten. Seit 2016 ist Palmöl in Lebensmitteln deklarierungspflichtig. Leider gilt dies nicht für Kosmetika und Reinigungsmittel. Sicherheit geben die Apps »CodeCheck« oder »Replace PalmOil«. Dort finden Sie auch palmölfreie Alternativen. Gar kein Palmöl ist leider auch (noch) keine Lösung: Keine Ölpflanze ist so ertrag- reich. Die gleiche Menge Rapsöl benötigt etwa die dreifache An- baufläche. Wichtig ist deshalb, auf Siegel zu achten. Für nachhaltiges Palmöl gibt es eine Vielzahl von Siegeln mit verschiedenen Standards – es haben jedoch alle ökosoziale Schwachpunkte. 22

Wo die wilden Kräuter wachsen Bestimmt erkennen Sie Brennnessel, Löwenzahn und Gänseblüm- chen, aber könnten Sie auch Bärlauch, Giersch, Waldmeister oder Knoblauchsrauke sicher benennen? Diese Pflanzen, die wir oft als Unkraut aus unseren Gemüsebeeten rupfen, sind essbare Wild- kräuter, die nicht nur schmackhaft sind, sondern darüber hinaus gesundheitsfördernd wirken können. Wichtig ist: Ernten Sie nur, was Sie sicher erkennen! Viele der Wild- kräuter haben giftige Doppelgänger. Auf Kräuterwanderungen kön- nen Sie lernen, die Pflanzen zu unterscheiden und erfahren dazu noch Interessantes über die Einsatzmöglichkeiten. Schauen Sie einmal unter wald-und-wiesenverkehr.de, kosmogruen.de/kosmo- gruen-farming/privatpersonen oder kunstundkraeuter-hildesheim. com/kraeuter. Auch die VHS Hildesheim bietet immer mal wieder Wildkräuterwanderungen an. Sie finden diese auf deren Webseite unter vhs-hildesheim.de > Mensch, Gesellschaft, Natur, Technik > Natur entdecken und gestalten. Für kleine Kräuterexpertinnen und -experten bietet das Schulbiologiezentrum Wildkräutergeburtstage an (schulbiologiezentrum.de). 23

Gesünder essen und genießen Kaffee oder Tee? Flächenverbrauch: Um ein Kilo Kaffeebohnen zu ernten, benötigt man im Vergleich zu einem Kilo Teeblätter etwa die doppelte Flä- che. Aus vier Kilo frischen Teeblättern entsteht dann am Ende ein Kilo loser Tee. Für ein Kilo Kaffeepulver braucht es dagegen gan- ze sechs Kilo Bohnen. In der Zubereitung braucht es zwei bis drei Gramm Tee pro Tasse, aber sechs bis acht Gramm Kaffee. Insge- samt hat Kaffee damit einen neunmal größeren Flächenverbrauch. Energieverbrauch: Tee wird nach der Ernte gerollt und getrocknet. Beim Kaffee fallen mehrere, energieaufwendige Schritte an: Trock- nen, Waschen, Rösten, Mahlen. Bei der Zubereitung kommt beim Tee das Wasserkochen dazu. Beim Kaffee hängt der Energieauf- wand von der Zubereitungsart ab. Besonders gering ist er bei der Frenchpress oder dem Handfilter. Bei Kaffeeautomaten und -ma- schinen kommt es auf das Modell an. Tee hat damit die eindeutig bessere Klimabilanz. Wer aber bisher gerne Kaffee getrunken hat, kann das selbstverständlich auch weiterhin tun. Denn ob wir Tee oder Kaffee trinken, hat keine gro- ßen Auswirkungen auf unseren Fußabdruck, andere Stellschrau- ben sind hier wichtiger (siehe S. 15). Wenn Sie Ihren Kaffeekonsum nachhaltiger gestalten möchten, können Sie zu Biokaffee, Fairtra- de-Kaffee oder gesegeltem Kaffee greifen und die Art der Zuberei- tung (Frenchpress, Handfilter) anpassen. 24

Braukunst aus der Region Die Deutschen trinken im Durchschnitt 104 Liter Bier pro Jahr und Person. Auch bei Bier gilt: Besser regional, denn so können lange Transportwege vermieden werden. Gleich mehrere Brauereien sind im Landkreis Hildesheim und der Region ansässig: • Buschbecks Bier und Limo (buschbecks-limo.de) • Heinder Naturtrüb (heinder-naturtrueb.de) • Schwarzes Huhn – Biermanufaktur Grasdorf (schwarzeshuhn.de) • Hildesheimer Braumanufaktur (hildesheimer-braumanufaktur.de) • REIMOT Braumanufaktur (reimot-braumanufaktur.de) • Victoria-Bräu BEISPIEL: Acht Liter Bier aus der Region statt Importbier trinken, spart 2 kg CO�. (felsenkeller-moritzberg.de/felsenkeller/victoria-braeu.html) • DAS FREIE – Gutshofbrauerei Rethmar (gutshof-rethmar.de/de/die-hofbrauerei) • Hüpscher Werkstatt Bräu (huepschershop.jimdo.com) Wenn das Bier dann auch noch mit heimischen, alten Getreidearten wie z.B. Emmer gebraut wurde, unterstützt es die Vielfalt auf dem Acker. In diesem Sinne: Prost! 25

Top 10 Die klimafreundlichsten Ernährungstipps 1 Möglichst wenig tierische Lebensmittel: Pflanzliches verur- sacht bei seiner Herstellung viel weniger CO� als Milchproduk te, Eier und Fleisch. 2 Saisonal ist erste Wahl: Der Energieaufwand für Produkte, die saisonal und nicht in beheizten Gewächshäusern angebaut werden, ist bis zu 100-mal niedriger als der für nicht-saisonale. mittel verursacht 250-mal mehr CO� als Waren aus der Region. 3 Das Gute liegt so nah: Der Transport eingeflogener Lebens- 4 Bio ist besser: Die ökologische Landwirtschaft verursacht eindeutig weniger CO�-Emissionen als konventionelle Anbau- methoden. 5 Kein Essen für die Tonne: In jedem Lebensmittel steckt ein großer Energieaufwand für Produktion, Transport, Lagerung und Vermarktung. Der sollte nicht im Mülleimer landen. 28

tete Produkte verursachen mehr CO�-Emissionen als frische. 6 Lieber frisch: Tiefgekühlte, konservierte und weiterverarbei- 7 Jedem Topf seinen Deckel: Die energiesparende Zubereitung 8 Verpackung – weniger ist mehr: Die Produktion und Entsor- gung von Verpackungen aller Art sind sehr energieaufwendig. und Lagerung von Speisen beeinflusst ihre Klimabilanz enorm. Es lohnt sich also, Verpackungen zu vermeiden oder Mehr- weg- statt Einwegverpackungen zu wählen. 9 Ohne Auto einkaufen: Die Autofahrt zum regionalen Erzeuger, macht schnell die Vorteile einer klimaschonenden Ernährung zunichte. Wenn möglich, öfter mal zu Fuß oder mit dem (Las- ten-)Rad einkaufen. 10 Den fairen Handel unterstützen: Fairtrade-Kriterien fördern eine nachhaltige und ressourcenschonende Anbauweise. Dazu werden soziale Standards eingehalten. 29

Gesünder essen und genießen BEISPIEL: Ein Kilo Äpfel aus Deutsch- land statt Neuseeland kaufen, spart 4,34 kg CO�. (Land-)Wirtschaften mit Herz und Hand Im Supermarkt erwarten uns prall gefüllte Regale mit Produkten aus aller Welt. Wer unsere Lebensmittel unter welchen Produktions- bedingungen anbaut, wissen wir eher weniger. Wenn Sie das än- dern möchten, könnte die »Solidarische Landwirtschaft« inter- essant sein. Noch nie gehört? Diese genossenschaftliche Form der Kooperative schafft eine Verbindung zwischen Erzeugung und Konsum, indem eine feste Gruppe von Abnehmerinnen und Abnehmern, die Kosten und Risiken des Anbaus mitträgt. Gegen einen fixen monatlichen Beitrag erhalten die Mitglieder dann einen Anteil an der Ernte und dürfen oft auch mal auf dem Feld mithelfen. So haben Sie als Mitglied nicht nur regelmäßig frische und regionale Lebensmittel zuhause, Sie bekommen auch einen direkteren Bezug zu den Lebensmitteln. • Solawi Hildesheim (solawi-hildesheim.de) • Sonnengarten Sorsum (sonnengartensorsum.de) • Solid. Landwirtschaft IMMERGRUEN (solawi-immergruen.de) • Natur Gärtnerei Ingelmann (blumen-ingelmann.de) Weitere Informationen unter klimaschutzagentur-hildesheim.de/ solidarische-landwirtschaft-hildesheim. 28

Frisch gepflückt Wenn Sie Ihr Obst und Gemüse selbst anbauen, wissen Sie immer, unter welchen Bedingungen und mit welchen Mitteln es gewachsen ist. Das geht mit den meisten Pflanzen auf dem Balkon, im Hochbeet oder direkt im Garten. Sie haben zu Hause keinen Balkon oder Gar- ten? Kein Problem! Sie können sich eine Anbaufläche mieten oder in einem Gemeinschaftsgarten zusammen mit anderen gärtnern. Das geht im Gemeinschaftsgarten Nordstadt, im Pfarrgarten St. Gode- hard oder im Garten des NABU am Moritzberg. Wenn Sie lieber direkt ernten statt gärtnern möchten, können Sie den Streuobstwiesen in Ihrer Nähe einen Besuch abstatten. Wo die nächste Streuobstwiese ist, erfahren Sie unter streuobstwiesen-bu- endnis-niedersachsen.de/web/start/suche. Flattert ein gelbes Band in Obstalleen, Gärten oder an Sträuchern, darf dort gratis und ohne Rücksprache für den Eigenbedarf geerntet werden. Wichtig ist dabei, auf die Natur und das Eigentum Rücksicht zu nehmen. Obst- baumeigentümerinnen und -eigentümer (inkl. Gemeinden und Verei- ne) aus Niedersachsen können sich beim Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) unter zehn-niedersachsen. de/gelbesband zu der Aktion anmelden und Bänder erhalten. 29

Gesünder essen und genießen Alles verwerten Um Lebensmittelverschwendung vorzubeugen ist es wichtig, nur so viel zu kaufen, wie benötigt wird und das Gekaufte dann auch möglichst vollständig zu verzehren. Einen Schritt weiter geht das »Leaf to Root«-Prinzip (auf Deutsch: vom Blatt bis zur Wurzel). Da- bei werden alle Teile der Pflanze verwertet. So gelingt beispiels- weise aus Zwiebel- oder Kartoffelschalen und Gemüseresten eine leckere Brühe oder aus Karotten- bzw. Radieschengrün ein Pesto. Die Blätter der Roten Bete können Sie als Salat verspeisen. Rezep- te gibt es u.a. auf utopia.de oder leaf-to-root.com. Wieder mehr Beachtung bekommt auch die Verwertung des gan- zen Tieres. Bei »Nose to Tail« treten die Filetstücke der Tiere in den Hintergrund und andere tierische Bestandteile wieder ins Rampen- licht. So erleben Innereien wie Hirn, Herz, Leber, Kutteln und Nie- ren ein Revival. Nach diesem Prinzip arbeitet auch kaufnekuh.de. Hier werden nicht nur alle Teile des Tieres verwendet, sondern das Tier wird auch erst dann geschlachtet, wenn es bereits vollständig verkauft wurde. Auch wenn Lebensmittel haltbar gemacht werden, reduziert das den Abfall. Das geht ganz einfach durch einkochen, einmachen oder fermentieren. Selbst die Sonne hilft beim Konservieren: In Scheiben geschnittene Äpfel oder Birnen auf ein großes Tuch ge- legt und mehrmals gewendet, werden zum leckeren Snack. 30

Mindestens haltbar bis … Ungeöffnet und richtig gelagert sind Lebensmittel oft weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) verwertbar. Schauen Sie einfach genau hin, ob sich Schimmel gebildet hat, riechen und probieren Sie. Und wenn alles normal ist, kann das Lebensmittel problemlos geges- sen werden. Folgende Liste kann einen Anhaltspunkt geben, ersetzt aber nicht das selbstständige Überprüfen des Lebensmittels. + 2 Tage + 21 Tage. + 5 Tage + 61 Tage. Joghurt Haferflocken und Müsli Milch, Brot und Brötchen Käse und Butter Reis, Nudeln, Mehl und Kakao Konserven (z.B. Bohnen, Erbsen, Thunfisch) Honig, Marmelade sowie Pfeffer und Zucker + 365 Tage m u t a d s t i e k r a b t l a h t s e d n M i Mehr Infos und Beispiele finden Sie unter tafel.de, Suche »Das Min- desthaltbarkeitsdatum«. Aber Achtung: Das Mindesthaltbarkeitsda- tum ist etwas anderes als das Verbrauchsdatum (z.B. auf frischem Fisch/Fleisch). Letzteres sollte unbedingt eingehalten werden! 31

Gesünder essen und genießen Kühlschrank richtig eingeräumt – was kommt wohin? Das oberste Kühlschrankfach ist vergleichsweise warm und für Haltbares wie Aufstriche oder Eingelegtes geeignet. Kühler mögen es z.B. Milch- und Veggie-Produkte: Sie sind auf der mittleren Ebe- ne gut aufgehoben. Fleisch und Fisch werden schneller schlecht und sollten über dem Gemüsefach gelagert werden. Bei Salat und Kohl hilft ein einfacher Trick: in ein feuchtes Tuch wickeln und ab in den Kühlschrank. Schrumpelige Karotten oder Radieschen erlan- gen ihre alte Schönheit durch ein nächtliches Wasserbad zurück. In die Kühlschranktür gehören Getränke, Butter, Eier, tierische und pflanzliche Milch. Übrigens hilft das »first in first out«-System Verschwendung vorzubeugen: Frisch Gekauftes wird hinten aufbe- wahrt, älteres vorne. Grafik von einbisschengruener.com 32

Je frischer, desto besser Nach einem langen Arbeitstag schnell die Tiefkühlpizza in den Ofen und dann die Füße hochlegen. Tiefkühlprodukte sind einfach praktisch und schnell zubereitet. Oft ist der Griff zum TK-Produkt jedoch mit einem schlechten Klimagewissen verbunden: zu energie- intensiv die Herstellung, die Kühlung und dann das Erhitzen. Ganz so schlimm ist es aber nicht, denn an vielen Stellen wird in der Pro- duktion CO� eingespart. So wird TK-Obst und -Gemüse zur Saison geerntet und dann direkt eingefroren. Das ist klimafreundlicher, als Obst und Gemüse außerhalb der Saison »frisch« im Supermarkt aus fernen Ländern zu kaufen, und die Vitamine bleiben gut erhalten. Auch der Zubereitungsprozess ist in der TK-Fabrik mit hochtech- nischen Maschinen effizienter als Zuhause. Häufig sind sogar Wärmerückgewinnungssysteme integriert, die Abwärme aus dem Backprozess z.B. zum Heizen wiederverwenden. Allerdings gilt: Wenn Sie frische regionale und saisonale Produk- te kaufen, mit dem Fahrrad oder zu Fuß einkaufen, wenn Sie Ver- packungen und tierische Lebensmittel reduzieren, sparen Sie im Vergleich zu den TK-Produkten doch ordentlich CO� ein. Auch der eigenen Gesundheit tun Sie etwas Gutes, wenn Sie vorwiegend selbst kochen und industriell hochverarbeitete Lebensmittel ver- meiden. Und dann darf es, wenn es schnell gehen muss, auch mal die TK-Pizza sein – ganz ohne schlechtes Gewissen. 33

Gesünder essen und genießen Meal Prep – altes Konzept, neu erfunden Sie möchten sich bei der Arbeit und unterwegs gesund und ab- wechslungsreich ernähren? Dann testen Sie »Meal Prep«! Dieser Trend verfolgt die Grundidee, frische Lebensmittel sofort zu ver- arbeiten und für die kommenden Tage portionsweise in Dosen oder Gläser einzupacken. Je genauer Sie planen, desto weniger wertvolle Zutaten müssen weggeworfen werden. Meal Prep funk- tioniert besonders gut mit einer Biokiste, die Sie wöchentlich mit frischem Gemüse aus der Region versorgt. So funktioniert’s: 1. Speiseplan aufstellen: Kaufen Sie die Zutaten für die Gerichte, die Sie gerne in den nächsten Tagen essen wollen. 2. Zeit nehmen zum Kochen: Meal-Prep-Profis kochen für die ganze Woche vor. Das kostet zwar Zeit, aber die sparen Sie über die Woche wieder ein. Und es muss nur einmal abgewa- schen werden! 3. Reste verwerten: Integrieren Sie angebrochene Reste in Ihre Meal-Prep-Planung. Leckere Rezepte und hilfreiche Tipps fin- den Sie übrigens auf eatsmarter.de, kuechengoetter.de oder gaumenfreundin.de. 34

Zum Mitnehmen, bitte Beim Essen zum Mitnehmen fällt jede Menge Verpackungsmüll an. Um diesen zu vermeiden, können Sie beim nächsten Mal ein eigenes Behältnis mitnehmen und befüllen lassen. Noch leichter wird das Ganze mit Mehrwegpfandsystemen. Seit 2023 besteht die Mehr- wegangebotspflicht in der Gastronomie: Cafés, Restaurants und Imbisse sind grundsätzlich verpflichtet, für ihre Speisen auch Mehr- weglösungen anzubieten. Es gibt bereits einige funktionierende Pfandsysteme, u. a. »RECUP/REBOWL« oder »FairCup«. Teilnehmen- de Betriebe finden Sie unter recup.de und fair-cup.de. Die Mehrweg- boxen werden gegen Pfand ausgegeben und können nach Rückgabe gespült und wiederverwendet werden. Fragen Sie doch mal in Ihrem Lieblingsrestaurant nach deren Mehrwegmöglichkeiten. 35

Bewusster leben und konsumieren Der Konsum-Check Wir alle konsumieren, verbrauchen und kaufen Tag für Tag: Lebens- mittel, Kleidung, Dienstleistungen, Luxusartikel und vieles mehr. Oft ist es gar nicht so leicht, schnell zu entscheiden, ob wir diese Dinge wirklich brauchen, und vor allem, welche Folgen unser Kauf für die Umwelt hat. Der Konsum-Check (siehe auch wir-ernten-was-wir- saeen.de/konsum-check) kann Ihnen anhand von fünf Fragen die Entscheidung erleichtern: 38

39 Erst denken, dann kaufen!Klimafreundlich leben und konsumieren – ein Gegensatz? Das muss nicht sein! Die Konsumpy-ramide zeigt Ihnen von unten nach oben an, wel-che Formen des Konsums zu bevorzugen sind.Am wichtigsten ist dabei Folgendes: Nutzen und verbrauchen Sie nach Möglichkeit zu-erst, was Sie bereits haben. Nah-rungsmittel können selbst gemacht und Gebrauchsgegenstände ge-liehen werden. Kaputtes kön-nen Sie oft reparieren, statt es zu ersetzen. Und wenn hin und wieder doch eine Neuanschaf-fung nötig ist, können Sie auf Langlebigkeit, Regionalität und eine faire sowie ökologi-sche Produktion achten. Das ist klimaschonend und Sie haben lange Freude daran!

Bewusster leben und konsumieren Was die Großeltern noch wussten Bei Oma und Opa schmeckt‘s nicht nur am besten, sie kennen auch noch oft Hausmittelchen für alle Lebenslagen, seien es hartnäckige Flecken oder kreative Resteverwertung. Löcher stopfen und Defektes selbst reparieren – das geht oft leichter als man denkt. Wenn Sie dabei Hilfe benötigen, schauen Sie doch mal in einem Repair-Café vorbei! Die Stadtbibliothek Bad Salzdetfurth veranstaltet regelmäßig Repair-Cafés. Informieren können Sie sich unter bad-salzdetfurth.de. Anleitungen für viele verschiedene Reparaturen finden Sie auch online unter ifixit.com. Unterstützung beim Nähen gibt's montags und donnerstags zwi- schen 15.00 und 19.00 Uhr im Faserwerk in Hildesheim. Mehr Infos unter faserwerk.info. Wenn die Textilien durch einfaches Nähen nicht mehr zu retten sind, können Sie Stoffreste einfach als Putzlappen oder Geschirrtü- cher weiterverwenden. 40

Der ökologische Rucksack Aussagen über die Belastung der planetaren Ressourcen können auf ganz unterschiedliche Weise getroffen werden. Bereits bekannt sind der ökologische Fuß- und Handabdruck (mehr auf S. 14). Der ökologische Rucksack gibt das Gewicht aller Ressourcen an, die für die Produktion, Nutzung und Entsorgung eines Gutes benötigt werden. Er gibt also eine Antwort auf die Frage, wie viel natürliche Ressourcen ein Gut im Verlauf seines Lebenszyklus verbraucht. So trägt ein 80 Gramm schweres Smartphone einen 75 Kilo schweren ökologischen Rucksack mit sich herum! Dieses Gewicht ist der in Kilogramm gemessene Materialbedarf eines Produkts über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg, z.B. die Rohstoffgewinnung in ei- ner Coltanmine oder den Betrieb des Mobilfunknetzes. Es gilt: Je leichter, desto besser. Das Endgewicht Ihres ökologischen Ruck- sacks können Sie unter ressourcen-rechner.de berechnen. Quelle: informationszentrum-mobilfunk.de 41

Echte Designerware Wer bei Ökodesign an Schlabberhosen und bunte Hemden denkt, liegt falsch. Ökodesign bezeichnet die Gestaltung eines Produk- tes im Hinblick auf seine Umweltwirkung. Dabei betrachtet man jeden Aspekt der Lebensdauer des Produktes. Dazu gehören z.B. der Einsatz von Rohmaterial in der Fertigung, die Haltbarkeit oder die Recyclingfähigkeit. Ein Produkt, das während seiner Nutzung kaputt gehen könnte, kann so gestaltet werden, dass es leicht re- parierbar ist oder Ersatzteile verfügbar sind. Auch die Energieef- fizienz oder die Emissionen können durch Ökodesign verbessert werden. In der EU gilt die Ökodesignrichtlinie mit Mindestanforderungen für energieverbrauchsrelevante Produkte, die laufend fortge- schrieben wird. Das sind alle Produkte, die Energie zu ihrer be- stimmungsgemäßen Funktion benötigen. Ein Duschkopf, der die Wassermenge reguliert, zählt z.B. auch dazu. Nur wenn ein Pro- dukt seine Vorgaben erfüllt, erhält es die CE-Kennzeichnung und darf auf dem europäischen Markt verkauft werden. Jedes Jahr wird der Bundespreis ecodesign vergeben, der Produk- te auszeichnet, die besonders gut gestaltet und umweltverträglich sind. Für weitere Infos, interessante Projekte sowie Preisträgerin- nen und -träger besuchen Sie die Seite bundespreis-ecodesign.de. 42

Durstige Güter: virtuelles Wasser Täglich verbrauchen wir sehr viel mehr Wasser als nur durch duschen, trinken und den Abwasch. Der tatsächliche Wasserver- brauch pro Person und Tag liegt in Deutschland bei 4.000 Liter! Diese Wassermenge ist erforderlich, um all die Waren zu produ- zieren, die wir täglich nutzen, vom Mikrochip bis zur Tasse Kaffee. Dieses indirekt verbrauchte, sogenannte »virtuelle Wasser« fällt bei der Produktion, der Lagerung und dem Transport der jeweili- gen Produkte an. So braucht es mehr als 20.000 Liter Wasser, um ein Kilo Kaffee zu erzeugen, und zehn Liter für ein Blatt Papier. Für die Produktion von einem Kilo Baumwolle werden beispielsweise rund 11.000 Liter Wasser benötigt – für Baumwolle, die in Indien angebaut wurde, sogar mehr als 23.000 Liter! Wer das weiß, kann noch bewusstere Konsumentscheidungen treffen. Mehr dazu fin- den Sie unter durstige-gueter.de. 1.000 l Avocado 21.000 l Kaffee 4.730 l Schweinefleisch 600 l Milch 14.500 l Rindfleisch 11.000 l Jeans 5.000 l Nüssen 27.000 l Kakao Alle Angaben in Liter pro Kilogramm, Jeans in Liter pro Stück 43

Bewusster leben und konsumieren Greenwashing Wenn Unternehmen soziale Verantwortung übernehmen und sich für nachhaltiges Wirtschaften engagieren, spricht man von CSR (Corporate Social Responsibility). Dieser Einsatz ist lobenswert und führt nicht selten zu steigenden Absatzzahlen. Das nutzen einige Firmen aus und täuschen das Engagement nur vor, man spricht dann von »Greenwashing«. Ein nicht nachhaltiges Unter- nehmen rückt sich in ein besseres Licht, indem es die Verbrau- cherinnen und Verbraucher mithilfe verschiedener Strategien täuscht. Ein solches Greenwashing ist schwer zu erkennen, da es meist mehrschichtig angelegt ist. Trotzdem lohnt es sich, auf drei Dinge zu achten: 1. Genauer hinsehen und nachfragen: z.B. auf Webseiten wie utopia.de und auf den sozialen Netzwerken des Unternehmens. 2. Auf verlässliche Siegel setzen: Einige Siegel stellen wir hier im Buch an geeigneter Stelle vor, ansonsten lohnt ein Blick auf siegelklarheit.de. Inhaltsstoffe im Auge behalten: Um Inhaltsstoffe wie Palmöl zu vermeiden, reicht schon ein Blick auf die Verpackung. Bei Kosmetik und vielen anderen Produkten im Haushalt hilft zum Beispiel die App »CodeCheck«. 3. 44

Des einen Last, des anderen Freud Flohmärkte und Secondhandläden sind voller Schätze, günstig und obendrein gut fürs Klima. Wer gebrauchte Waren weiterverwendet, trägt zum Ressourcenschutz bei. Ungenutzten Krimskrams kön- nen Sie auf den zahlreichen Hildesheimer Flohmärkten anbieten. Mit einem Blick auf flohmarkt.info verpassen Sie keinen Termin. Flohmärkte sind Ihnen zu wuselig? Dann schauen Sie doch mal in einem Sozialkaufhaus, wie dem AWO BAZARO (Cheruskerring 47, 31137 Hildesheim) oder der Stöberstube des AWO Ortsverein Elze (Hauptstr. 7, 31008 Elze) vorbei: Dort gibt es neben Kleidung auch gebrauchte, gut erhaltene Möbel und Hausrat sowie Elektrogerä- te zu kleinen Preisen. Dienstags von 16.00 bis 18.00 Uhr öffnet im Kinder- und Jugendzentrum Drispenstedt (Am Drispenstedter Brink 28, 31135 Drispens- tedt) ein Umsonstladen. Hier können Sie mitneh- men, was Sie brauchen – ganz ohne Geld. Zudem finden Sie verteilt über den Landkreis Hildesheim zahlreiche offene Bücher- schränke. Hier können Sie umsonst neuen Lesestoff mitnehmen und Bücher, die Sie nicht mehr benötigen, abgeben. Die genauen Standorte fin- den Sie unter openbookcase.de. Außerdem bietet der Zweckverband Abfallwirtschaft Hildesheim eine Onlineplattform (zah-tauschboerse.de) zum Verschenken von unterschiedlichen Gegenständen an. 45

Bewusster leben und konsumieren Gut gekleidet statt billig verpackt Mit folgenden Tipps sind Sie auf einem guten Weg zu einem nachhaltigen Klei- derschrank: BEISPIEL: Ein Kilo Secondhand- kleidung statt neuer Kleidung kaufen, spart circa 3,5 kg CO�. Voll im Trend mit Secondhand: Mit Secondhandkleidung tun Sie Umwelt und Geldbeutel etwas Gutes. Aus Secondhandklamotten sind außerdem die Schadstoffe schon rausgewaschen, die in neu- er Kleidung stecken können. Kleidung leihen: Mit einem Abo bei einer »Modebibliothek« kommt jeden Monat ein neues Paket mit geliehener Kleidung zu Ihnen. So haben Sie einen abwechslungsreichen Kleiderschrank und die Möglichkeit, sich auszuprobieren, ohne das Risiko eines Fehlkaufs. Alltagskleidung gibt es z.B. bei »Modami« (modami.de), »Fairnica« (fairnica.com) oder »myonbelle« (myonbelle.de), Abendgarderobe bei »dresscoded« (dresscoded.com) und Kinderkleidung bei »Räu- bersachen« (raeubersachen.de) zu mieten. Capsule Wardrobe: Mit einer minimalen Anzahl an Lieblings- stücken viele verschiedene Outfits zusammenstellen – dadurch werden Finanzen, Ressourcen und Umwelt geschont. 46

Überlegen Sie sich, welche Stücke Sie gerne tragen und wie diese kombiniert werden können. Für Aussortiertes ist Weitergeben eine gute Option – an Freundinnen und Freunde oder online z.B. über die App »Vinted«. Öko statt konventionell: Wenn Sie sich für ökologische Mode ent- scheiden, tragen Sie garantiert keine schädlichen Stoffe auf der Haut. Ökotextilien bestehen aus Naturfasern, die ohne Pestizide angebaut und umweltfreundlich gefärbt werden. Auch natürliche Materialien aus ökologischer und tierfreundlicher Produktion erfüllen diese Ansprüche. Wolle und Seide gehören etwa zu den traditionsreichen tierischen Fasern. Wenn Sie vegan leben, sind besonders die natürlichen und strapazierfähigen Materialien Baumwolle, Leinen und Hanf interessant. Vertrauenswürdige Siegel: Das IVN-Best-Siegel ga- rantiert die Einhaltung von Arbeitsnormen sowie 100 Prozent ökologische Naturfasern. Das Fairtrade Cotton Siegel zeigt an, dass die Rohbaumwolle fair angebaut wurde. Beim GOTS-Siegel wird der Bioanteil in Prozent angegeben, ab 95 Prozent gibt es den Zu- satz »organic«. Das Logo der Fair Wear Foundation zeichnet Kleidung aus, die unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen entstanden ist. Das OEKO-TEX ® MADE IN GREEN Siegel legt Wert auf faire Arbeits- bedingungen und hat die gesamte Produktionskette im Blick.

Bewusster leben und konsumieren Wie Kleidung uns vor Hitze schützt Der Klimawandel ist längst greifbar. Auch hier in Deutschland spüren wir seine Folgen z.B. durch zunehmende Wetterextreme wie Hitze. Mit der Wahl der passenden Kleidung können Sie sich an diese Klimafolge anpassen. Dunkle Kleidung blockt schädliche Sonnenstrahlen (UV-Strahlen) ab und bietet somit einen guten Sonnenschutz. Dafür heizt sie sich jedoch stärker auf. Helle Klei- dung dagegen reflektiert gut, ist allerdings durchlässig für schäd- liche Sonnenstrahlen. Luftige Kleidung trägt dazu bei, dass die Luft gut zirkulieren kann. Je enger die Kleidung am Körper liegt, desto mehr Hitze staut sich darunter und der Körper kann den kühlenden Schweiß nicht abgeben. Leinen, Baumwolle und Seide sind Naturmaterialien und kühlen den Körper bei Temperaturen über 25 Grad. Zudem nehmen sie Feuchtigkeit besser auf als che- mische Fasern und sind atmungsaktiv. Empfehlenswert ist auch das Tragen langer Kleidung, da diese bei geringer Luftfeuchtigkeit gut kühlt und die Haut vor Verbrennungen schützt. 48

Gipfelstürmer in puncto Nachhaltigkeit Outdoorkleidung muss atmungsaktiv, wasserabweisend und/oder besonders reißfest sein. Dazu werden synthetische Fasern mit be- sonderen Eigenschaften eingesetzt, Nachhaltigkeit bleibt dabei oft auf der Strecke. Mit diesen Tipps sind Sie bestens gerüstet: Die richtige Kaufentscheidung: Erwerben Sie sozial- und umweltverträglich produzierte Outdoorkleidung. Firmen, die darauf achten, sind u.a. »Vaude«, »Patago- nia« und »Hessnatur«. Siegel wie bluesign, IVN-Best oder GOTS garantieren die Einhaltung der Standards. Wichtig ist außerdem, dass die Kleidung PFC-frei ist. PFCs sind kaum abbaubar und stehen im Verdacht, Krebs auszulösen. Gerade in der Outdoorbranche wur- den PFCs aber lange eingesetzt, um Kleidung wasser- und schmutzabweisend zu machen. Die richtige Pflege: Je länger Sie Ihr Kleidungsstück tragen, umso nachhaltiger wird es. Viele Outdoormarken bieten einen Repara- turservice (teilweise kostenlos) an und/oder stellen Reparatur- anleitungen zur Verfügung. Einen Überblick finden Sie z.B. unter bergfreunde.de/blog/reparatur-outdoor-bekleidung-ausruestung. Die richtige Entsorgung: Gut erhaltene Stücke können getauscht, verschenkt oder verkauft werden. Manche Marken nehmen alte Kleidung zurück und lassen sie als Recyclingmaterial in den Pro- duktkreislauf fließen. 49

Bewusster leben und konsumieren Mikroskopisch klein In vielen Produkten versteckt sich sogenanntes Mikroplastik, das sich mittlerweile in unseren Gewässern, deren Bewohnern und auch in unserer Nahrung wiederfindet. Auch durch häufi- ges Waschen von synthetischer Kleidung gelangt Mikroplastik in unser Abwasser, da es nicht ausgefiltert werden kann. Das schadet nicht nur unseren Ökosystemen, sondern könnte auch gesundheitliche Folgen für uns Menschen haben. Ein bewusster Umgang mit den kleinen »Übeltätern« ist jedoch leicht, wenn Sie z.B. zertifizierte Naturkosmetik sowie Wasch- und Reinigungs- mittel kaufen, auf natürliche statt auf synthetische Stoffe setzen und wenn es doch synthetische Stoffe sein sollen, diese in einem speziellen Waschbeutel waschen (z.B. von guppyfriend.com). So werden Mikrofasern herausgefiltert, sodass sie über den Haus- müll entsorgt werden können. Die App »CodeCheck« kann dabei helfen, verstecktes Mikroplastik in Bodylotion, Duschgel oder Waschmit- tel ausfindig zu machen. Weitere Informationen rund um das Thema (Mikro-)Plastik finden Sie unter klimaschutzagentur-hildesheim.de/plastik. 50

Natürlich schön Wenn Sie Hormone, Erdöl und Mikroplastik vermeiden möchten, können Sie auf Naturkosmetik setzen. Die Auswahl ist mittlerwei- le riesig. Aber Achtung, der Begriff »Naturkosmetik« ist nicht ge- schützt. Umso wichtiger ist es, auf die Siegel zu achten: BUNDESVERBAND DEUTSCHER INDUSTRIE- UND HANDELSUNTERNEHMEN (BDIH) Das weitreichendste Logo der Naturkosmetik – Pro- dukt und Verpackung sind aus umwelt- und ressourcen- schonenden, recycelbaren Materialien. Die Rohstoffe sind überwiegend aus biologischem Anbau. Jegliche Erdölprodukte, Gentechnik, Farb- und Duftstoffe sowie Tierversuche sind verboten. Tierische Produkte wie Milch und Honig sind erlaubt. NATRUE Natürliche Inhaltsstoffe, die nur durch physikalische Prozesse oder Fermentierung verändert werden dür- fen, keine Tierversuche – dieses Siegel steht für die Grundpfeiler der Naturkosmetik. Mind. 75 Prozent der Produkte eines Herstellers müssen diesen Anforderun- gen entsprechen, damit dieser das Siegel führen darf. Die Kriterien weiterer Siegel finden Sie unter siegelklarheit.de. 5313

Bewusster leben und konsumieren Nachhaltige Veranstaltungen Im Landkreis Hildesheim haben Sie viele Möglichkeiten, sich für den Klimaschutz zu engagieren oder sich dazu zu informieren. Einen Kalender für nachhaltige Veranstaltungen im Landkreis fin- den Sie unter klimaschutzagentur-hildesheim.de/kalender. KLIMASCHUTZGRUPPE ALGERMISSEN In Algermissen hat sich eine Klimaschutzgruppe gegründet, die verschiedene Klimaschutzprojekte an- stößt und Veranstaltungen plant. Wenn Sie mit- machen möchten: klimaschutzgruppe-algermissen.de. NABU Auch der NABU Kreisverband Hildesheim bietet verschiedene Veranstaltungen rund um den Naturschutz sowohl für Mitglieder als auch Nichtmitglieder an: nabu-hildesheim.de. BUND Engagieren können Sie sich auch beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., Kreis- gruppe Hildesheim. Infos: bund-hildesheim.de. SCHULBIOLOGIEZENTRUM Im Schulbiologiezentrum finden regelmäßig Veranstal- tungen zu verschiedenen Themen rund um Natur, Um- welt und Klimaschutz statt. Termine und Infos finden Sie unter: schulbiologiezentrum.de/terminuebersicht. 52

FRIDAYS FOR FUTURE Freitags zum Klimastreik auf die Straße für die Einhal- tung des 1,5-Grad-Ziels. Aktuelle Streiktermine finden Sie unter fridaysforfuture.de/streiktermine. Für alle, die sich darüber hinaus engagieren möchten, gibt es in Hildesheim eine Ortsgruppe. Infos dazu finden Sie unter fridaysforfuture.de/ortsgruppen/hildesheim. Alle Erwachsenen, ob mit oder ohne Kinder, können sich bei den Parents for Future in Hildesheim engagie- ren: parentsforfuture.de/de/hildesheim. OVH — ORNITHOLOGISCHE VEREIN HILDESHEIM Der OVH setzt sich aktiv für den Arten- und Biotop- schutz ein und dokumentiert die Fauna und Flora im Landkreis. Unter ovh-online.de finden Sie mehr Infos sowie spannende Veranstaltungen. EARTH HOUR Am 30.03.2024, 29.03.2025 und 28.03.2026 gehen wieder überall auf der Welt die Lichter aus, um so ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Für eine Stunde schalten Unternehmen, Städte und Gemein- den das Licht ab. Auch bekannte Denkmäler, Wahr- zeichen und Kirchen werden nicht mehr beleuchtet. 53

Bewusster leben und konsumieren Ein Fest für die Umwelt Kerzen aus nachwachsender Biomasse, oft einfach als Biokerzen bezeichnet, sind eine gute Alternative zu Kerzen auf Erd- oder Pal- mölbasis. Für ihre Herstellung werden keine fossilen Rohstoffe, sondern ausschließlich pflanzliche Fette und Öle verwendet, die als Reste in der Nahrungsmittelindustrie anfallen. Auch Bienen- wachskerzen sind klimafreundlich. Deko: Schöne Deko muss nicht unbedingt Erdöl enthalten! Luftbal- lons gibt es auch aus Naturkautschuk oder -latex. Als Konfetti bie- tet sich z.B. das von goodbuy.eu an, das als Trägermaterial für 24 verschiedene Pflanzenarten dient und ähnlich wie Samenbomben Ihre Umwelt bunter macht. Essen: Wo gegessen wird, bleiben meist auch Reste übrig. Um die- se zu verteilen, können Sie Ihre Gäste im Vorfeld bitten, Vorrats- dosen oder -gläser mitzubringen. Oder Sie nutzen die Restetüten der Klimaschutzagentur Landkreis Hildesheim. Infos dazu unter klimaschutzagentur-hildes- heim.de/restetuete/. Geschenke: Über Zeit oder Selbstgemachtes, etwa ei- nen gemeinsamen Ausflug, selbst gebackene Muffins oder einen privaten Koch- kurs, freuen sich die aller- meisten. Inspirationen liefert 54

die Seite zeit-statt-zeug.de. Ökologisch sinnvolle Geschenke sind außerdem Dinge, die verbraucht werden, wie z.B. Honig oder Ker- zen. Mit Stoffen, Tüchern sowie alten Dosen, Schuhkartons oder Gläsern lassen sich die Gaben zudem hübsch verpacken. Wenn Sie beim nächsten Fest sorgsam auspacken, können Sie das Ge- schenkpapier sogar wiederverwenden. Blumen: Gerade im Winter kommt die Mehrzahl der Blu- men aus Ostafrika oder Südamerika, wo sie unter oft verheerenden Bedingungen für Arbeitende und Natur angebaut werden. Vertrauenswürdige Alternativen sind da Fairtrade-Blumen sowie Blumen und Zierpflanzen mit Bioland-Siegel. Ostern: Hier bieten sich Bioeier aus Freilandhaltung an sowie Natur- bzw. Pflanzenfarben wie Rote Bete um schöne, natürliche Farbtöne zu erzeugen. Weihnachten: Achten Sie beim Kauf des Weihnachtsbaums dar- auf, dass er möglichst frisch aus dem Wald kommt sowie bio und regional ist. Einen Einkaufsführer für biozertifizierte Weihnachts- bäume aus Ihrer Nähe stellt der BUND Naturschutz zur Verfügung: bund-naturschutz.de, Suchbegriff »Bio-Weihnachtsbaum«. 55

Bewusster leben und konsumieren Nachhaltiger Umzug Pro Jahr ziehen ca. acht Millionen Menschen in Deutschland um, die meisten davon innerhalb einer Stadt. Mit der richtigen Pla- nung kann die Ökobilanz leicht verbessert werden. Clever verpackt: Gute Verpackungsalternativen sind statt Plastik und Papier bereits vorhandene Textilien. So lässt sich z.B. Ge- schirr in Handtücher wickeln und Tupperboxen eignen sich zum Transport von Kleinkram. Neue Wohnung – alte Box: Verschiedene Unternehmen (z.B. turtlebox.de, foxybox.de, boxie24.de oder leihbox.com) bieten Umzugsboxen zum Verleih an, die bis zu 200-mal wiederverwen- det werden können. Alternativ lohnt es sich immer bei Freunden und Ver- wandten nach alten Umzugskartons zu fragen und diese auszuleihen. Auch Bananenkisten eignen sich prima. BEISPIEL: Eine Umzugsbox statt einen Umzugskarton verwenden, spart 0,327 kg CO�. Alles auf einmal: Je nach Umzugsvolu- men kann es sich lohnen, einen Trans- porter zu mieten. So entfällt mehrma- liges Hin- und Herfahren mit dem Kleinwagen oder dem Familien- kombi. Auf diese Weise lässt sich Kraftstoff und Zeit sparen. Was darf mit? Sich vor einem Umzug von Ungenutztem zu trennen, erspart den unnötigen Transport. Verschenken oder verkaufen Sie einfach, was Sie nicht mehr benötigen z.B. über kleinanzeigen.de. 56

Was passiert eigentlich mit meinem Geld … … nachdem ich es bei der Bank geparkt habe? Auch Geld, das Sie nicht aktiv investieren, ist nicht neutral. Vereinfacht betrachtet »arbeitet« Ihre Bank mit Ihrem Sparguthaben, indem sie Kredite refinanziert. Dabei entscheiden Sie als Kundin und Kunde in der Regel nicht, an wen. Die Bank könnte mit Ihrem Geld also z.B. Kohlekraftwerke, Rüstungsunternehmen oder Unternehmen, die gegen Menschenrechte und Umweltschutzauflagen verstoßen, unterstützen. Nicht so bei Banken, die nach ökologischen und ethischen Kriterien arbeiten, wie GLS Bank, Ethikbank, Triodos oder Umweltbank. Diese investieren oft in erneuerbare Energien, soziale Projekte oder energetische Gebäudesanierungen. Mehr Infos finden Sie unter verbraucherzentrale.de, Suche »Nachhalti- ge Geldanlage« oder umweltbundesamt.de, Suche »Nachhaltige Geldanlage«. Wenn Sie möchten, fragen Sie doch einmal bei Ihrer Bank nach nachhaltigen Geldanlagen. Ein Nachhaltigkeits-Ran- king aller Banken finden Sie unter fairfinanceguide.de. 57

Bewusster leben und konsumieren So schließt sich der Kreis Die Kreislaufwirtschaft steht für eine ideale Form der Nutzung von Rohstoffen. Dabei sollen möglichst alle Materialien eines Produkts recycelt werden. Nach der Nutzung eines Gegenstands werden dessen Materialien wiederverwendet oder für die Herstel- lung von Neuem eingesetzt. Das schont die Umwelt, denn auf die- se Weise müssen weniger Rohstoffe aus der Natur entnommen werden. Noch einen Schritt weiter als die Kreislaufwirtschaft geht das Cradle-to-Cradle-Konzept: Hier wird ein positiver Fußabdruck angestrebt, das heißt, dass statt Müll noch ein Nutzen für die Um- welt entsteht. Dafür müssen bereits in der Planungsphase alle ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekte der Produkte mitgedacht werden. Somit dürfen dann auch nur kreislauffähige Materialien zum Einsatz kommen (c2c.ngo). Vermeidung: Der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht. Im Alltag gibt es viele Situationen, in denen Sie sich aktiv gegen un- nötigen Verpackungsmüll entscheiden können. So lässt sich das gekaufte Obst und Gemüse gut in einem mitgebrachten Gemüse- säckchen und der restliche Einkauf in mitgebrachten Taschen, Rucksäcken oder Körben heimtransportieren. Viel Verpackungs- material sparen Sie auch, wenn Sie auf Leitungswasser statt Mi- neralwasser aus der Flasche umsteigen. Und wenn Sie es gerne spritzig mögen, sind Sie mit einem Wassersprudler gut bedient. Wiederverwendung: Wenn etwas gekauft wurde, sollte es mög- lichst lange genutzt werden. Haben Sie selbst keine Verwendung mehr dafür, kann es gespendet oder weiterverkauft werden. Der 58

Kauf aus zweiter Hand spart Ressourcen und lässt den Müllberg schrumpfen. Mehr hierzu auf S. 45–47. Recycling: Durch Recycling werden Materialien nach dem Gebrauch wieder nutzbar gemacht und dem Wirt- schaftskreislauf zugeführt. Dabei ist die richtige Müll- trennung entscheidend für die Qualität der Aufberei- tung des Recyclingmaterials. Was wohin kommt, erfahren Sie unter zah-hildesheim.de/sortierhilfe/#Abfall-ABC. Ressourcen schonen können Sie z.B. durch den Kauf von Recyclingprodukten, vor allem Recyclingpapier. Beim Kauf von Druckerpapier, Schul- heften, Taschentüchern und Toilettenpapier können Sie z.B. auf den Blauen Engel achten. 59

Grüner surfen und digital leben An Handy und PC das Klima schützen Da die Produktion neuer Geräte sehr aufwendig ist, sollten Sie techn. Geräte lange nutzen, re- parieren (lassen) und am Ende richtig recyceln. BEISPIEL: Auf 15 Google-Such- anfragen am Tag verzichten, spart 0,7 kg CO� und 0,60 Euro. E-Mail: E-Mails sind aus dem Alltag kaum wegzudenken. Das Sen- den erfordert jedoch Strom und führt dadurch zum Ausstoß von Treibhausgasen. Deaktivieren Sie daher ungelesene Newsletter sowie E-Mails von sozialen Medien und leeren Sie z.B. regelmäßig Ihr Postfach – denn auch gespeicherte E-Mails brauchen Strom. Für kleinere Absprachen eignen sich Messenger-Dienste oder Anrufe, so verbrauchen Sie weniger CO�. Außerdem gibt es E-Mail-Anbieter wie posteo.de oder mailbox.org, die ausschließlich mit Ökostrom betrieben werden. Suchmaschine: Jede Suchanfrage verbraucht Strom. Öfter genutz- te Seiten kann man direkt abrufen, indem sie z.B. als Lesezeichen gespeichert oder in der Browser-Chronik gesucht werden. Ist die Anfrage bei einer Suchmaschine unumgänglich, stellen ecosia.org, good-search.org und qwant.com gute Alternativen dar. 62

Homepage: Wer eine Homepage betreiben möchte, kann auf mit Ökostrom betriebene Hoster achten, z.B. biohost.de und greensta.de. PC: Je kleiner der Bildschirm, desto weniger Strom fließt in die An- zeige von Bildern und Videos. Ausschlaggebend beim Bildschirm- kauf ist außerdem die Energieeffizienz. Nachhaltiges Computerzu- behör finden Sie beispielsweise bei vireo.de, Computermäuse aus Zuckerrohr bietet nager-it.de an. Handy: Bevor Sie ein kaputtes Handy ersetzen, kann man versuchen, es zu reparieren. Akkus oder gebrochene Displays können leicht in allen Handyreparaturstellen ausgetauscht werden. Für Tüftlerinnen und Tüftler gibt’s auf ifixit.com und idoc.eu Anleitungen zur Handy- reparatur und teilweise Reparatursets mit passenden Ersatzteilen und Werkzeugen. Wenn das Handy gar nicht mehr brauchbar ist, bringen Sie es am besten zu einer Handy-Sammelstation. So können die seltenen Erden und Edelmetalle recycelt werden. Alternativen zum üblichen Smartphone bieten faire Hersteller wie z.B. »Fairpho- ne« und »Shiftphone«. Auch überholte und instandgesetzte Handys (»refurbished«) sind eine gute Alternative zu einem neuen Gerät. Akku schonen: Wenn Sie z.B. das Display früher abschalten und generell die Helligkeit verringern oder den Dunkelmodus aktivieren, können Sie Akku sparen. Das tun Sie auch, wenn Sie ungenutzte Funktionen ausschalten. Bluetooth, WLAN oder GPS verbrauchen viel Energie, da sie immer versuchen, nach außen zu kommunizie- ren. Die meisten Handys verfügen außerdem über einen Energie- sparmodus, den Sie ganz einfach einschalten können. 63

Grüner surfen und digital leben BEISPIEL: Zwei passende Kleidungsstücke vor Ort kaufen, spart gegenüber dem Online-Kauf 1 kg CO�. Onlineshopping oder Einkaufsstraße? Theoretisch wäre der Online-Einkauf ökolo- gischer als die Shoppingtour ins Einkaufs- zentrum. Pro nach Hause geliefertem Paket kann man mit einem CO�-Ausstoß von 200 bis 400 Gramm rech- nen. Dagegen verursacht das Auto auf der Fahrt von der Wohnung zur Einkaufsmeile auf fünf Kilometern zwischen 600 und 1.100 Gramm CO�. Die geringeren Emissionen liegen an der besseren Fahrzeugauslastung, einer effizienten Gestaltung von Lieferrou- ten, dem zunehmenden Einsatz von E-Fahrzeugen und Lastenrä- dern sowie der vermehrten Nutzung von Abholstationen. Praktisch gesehen fallen jedoch beim Kauf im Netz oft zahlreiche Retouren und viel Verpackungsmüll an. Und nicht immer ist ein Auto nötig, um in ein Ladengeschäft zu kommen. Oft können Sie zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren oder den ÖPNV nutzen. Dann ist die Shoppingtour in der Stadt natürlich viel klimafreundlicher als das Onlineshopping daheim. Wenn Sie Plastikmüll einsparen wollen, können Sie einfach eigene Taschen und Beutel mitnehmen und so auf die Plastiktüten der Ge- schäfte verzichten. 64

Klimaschutz vom Sofa aus DVDs oder Streaming? Beides beeinflusst das Klima auf unter- schiedliche Weise. Eine DVD verursacht durch Herstellung, Verkauf und Transport Emissionen und verbraucht Ressourcen. Streaming hingegen verbraucht vor allem Strom – für Betrieb und Kühlung der Server sowie die Datenübertragung zum heimischen Gerät. Klar ist: DVDs ausleihen ist klimafreundlicher als kau- fen – fragen Sie vielleicht in Ihrem Bekanntenkreis oder besuchen Sie eine der Bibliotheken im Landkreis (z.B. stadtbibliothek-hildes- heim.de. Auch Lamspringe, Bockenem, Alfeld, Alger- missen, Bad Salzdetfurth, Elze, Giesen, Harsum, Holle, Nordstemmen und Sarstedt haben eigene Büchereien. Infos finden Sie auf den je- weiligen Homepages). So werden DVDs viel häufiger genutzt und ihr Umwelteinfluss verringert sich maßgeblich. Beim Streaming gilt: Wenn Sie etwas mehrfach schauen möchten, lohnt sich das Herunterladen im WLAN. Eine niedrige Auflösung, das Ausschalten der automatischen Wiedergabefunktion »Auto- play« und ein kleiner Bildschirm sparen zusätzlich Energie. Diese Tipps lassen sich auch auf das Podcast- und Musikstreaming über- tragen. 65

Grüner surfen und digital leben Lesen 2.0 Lesen bildet und erweitert unseren Horizont. Ob Sie zum gedruck- ten Buch oder zum E-Reader greifen, hängt dabei von Ihren indivi- duellen Lesegewohnheiten ab. Denn ob analog oder digital – bei- des hat Vor- und Nachteile für das Klima. Beim gedruckten Buch spielen Komponenten wie Ausstattung, Umfang und Nutzungshäu- figkeit eine Rolle. Bei Tablet und E-Reader verbessern eine lange Nutzungsdauer sowie eine große Anzahl und gewisse Länge der gelesenen Titel die CO�-Bilanz. Lesen Sie regelmäßig Zeitung? Ab etwa zehn Titeln pro Jahr wendet sich die Klimabilanz zugunsten des Digitalen. Dieser Richtwert hilft bei der Orientierung, hängt aber in der Praxis von Faktoren wie Nutzungsdauer und Länge der gele- senen Titel ab. Und wie sieht es beim Kochen aus? Lieber das Rezept aus dem ge- druckten Kochbuch oder eines aus dem Netz? Wenn Sie ein halb- stündiges Rezeptvideo schauen, verursacht das rund 30g CO�. Ein- mal kurz die Suchmaschine befragen dagegen verursacht nur einen Bruchteil der Emissionen, die durch das Drucken eines Kochbuchs 66

oder das Streamen eines Videos entstehen. Und: Je schneller Sie sich für ein Rezept entscheiden, desto weniger CO� wird verursacht. Ein Kochbuch wird über die Nutzungsdauer immer klimafreundli- cher. Je länger und je öfter Sie es verwenden, desto mehr verteilt sich der einmalige Aufwand des Herstellungsprozesses. Leihen statt Kaufen ist für jede Art des Lesens ein gutes Prinzip, um das Klima zu entlasten. Öffentliche Büchereien bieten eine Vielzahl von Medien (auch Kochbücher) an, die meisten Bibliotheken ermög- lichen außerdem einen Zugang zur Onleihe, über die Sie eine große Zahl an elektronischen Formaten wie E-Books, E-Paper, E-Magazine und digitale Nachschlagewerke direkt von Zuhause ausleihen und nutzen können. Öffentliche Bücherschränke verlängern die Lebens- zeit von Büchern und sorgen für neuen, kostenlosen Lesestoff. Mehr dazu auf S. 45. 67

Grüner surfen und digital leben Geschäftsreise vs. Onlinekonferenz Inzwischen sind wir alle Profis im Umgang mit Onlinekonfe- renztools. Durch verminderten Berufsverkehr und reduzierte Ge- schäftsreisen sind sie auch zukünftig eine echte Chance für mehr Lebensqualität und weniger Umweltbelastung. Der Videochat als Konferenztool verbraucht zwar viel Strom und Daten, schneidet im Vergleich zur Flugreise, insbesondere Kurzstreckenflügen, aber deutlich besser ab. Neben der Reisezeit fällt bei der Videokonfe- renz also auch der CO�-Ausstoß der Flugzeuge weg. Wenn Sie in der Konferenz nicht auf ein Video angewiesen sind, spart es nicht nur Daten bei der Übertragung, sondern auch Strom bei der Darstellung auf Ihrem Bildschirm, wenn Sie es ausschalten. Und wenn es dann doch mal die Reise sein soll, können Sie mehrere Termine kombinieren, nach Möglichkeit mit der Bahn fahren, die im Fernverkehr ausschließlich Ökostrom nutzt, und wenn nichts am Flug vorbeiführt, nach den Möglichkeiten einer Kompensationszah- lung durch Ihre Firma fragen. 68

Dem Wetter voraus Der Klimawandel begünstigt Extremwetterereignisse, denn eine ansteigende Temperatur lässt Wasser schneller verdunsten. Wär- mere Luft kann außerdem mehr Wasser aufnehmen. Dadurch be- findet sich mehr Wasserdampf in der Atmosphäre, was wiederum zu stärkeren Niederschlägen und dadurch zu Überschwemmungen führen kann. Gleichzeitig entstehen durch die höhere Verduns- tung leichter Dürreperioden, Hitze und damit auch Großbrände. Durch gestörte Luftströme, die normalerweise für Wetterschwan- kungen sorgen, halten Wetterextreme zudem viel länger an. Neben vorbeugenden Schutzmaßnahmen müssen manchmal auch kurzfristige Vorkehrungen getroffen werden. Warn-Apps wie die »WarnWetter«-App des Deutschen Wetterdiensts (DWD), die Warn- App »NINA« vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katas- trophenhilfe und die Info- und Warn-App »BIWAPP« als regiona- les Warn- und Informationssystem des Landkreises Hildesheim warnen Sie rechtzeitig vor Extremwetter. »NINA« informiert Sie auch bei anderen Katastrophenfällen und gibt Ihnen Handlungs- empfehlungen bei Notsituationen. Neben Wetterwarnungen und den Meldungen von »NINA« bietet »BIWAPP« Kommunen die Mög- lichkeit, über Verkehrsunfälle, Großschadenslagen, Bränden etc. zu berichten. 69

Nachhaltig unterwegs sein Verkehrsmittel im Vergleich Die Entscheidung, welches Verkehrsmittel Sie für welche Strecke verwenden, hat großen Einfluss auf den verursachten CO�-Ausstoß. Das Flugzeug verursacht insgesamt die höchsten CO�-Emissionen, daher ist es sinnvoll, Flüge möglichst zu vermeiden. Vor allem Kurz- streckenflüge können Sie leicht durch Bahnfahrten ersetzen. Die Bahn ist dabei besonders gut für Ihr Klimakonto, denn sie betreibt die Fernverkehrszüge mit Ökostrom. Doch auch im Nahverkehr kön- nen Sie mit Bus und Bahn ordentlich CO� einsparen. Wieviel CO� Sie genau für Ihre Strecke sparen, erfahren Sie z.B. im UmweltMobil- Check der Bahn: umweltmobilcheck.de. Beim Pkw ist der Ausstoß stark von Alter und Antriebsart abhängig. Wenn Sie Ihr Auto teilen und auf Elektromobilität setzen, können Sie die Emissionen verrin- gern. Wenn hingegen nur eine Person in einem mittelalten Benziner (Baujahr 2009–2014) sitzt, verursacht das ganze 22,2 Kilogramm CO� auf 100 Kilometern! Gerade für kürzere Strecken ist und bleibt das Fahrrad unschlagbar. Ob mit Bus und Bahn, dem Taxi, dem Auto oder dem Fahrrad – wie Sie im Leinebergland am besten von A nach B kommen, erfahren Sie in der Mobilitätszentrale im Bahnhof Alfeld oder online unter leinebergland-mobilitaet.de. 72

Angebote rund ums Rad Stadtradeln: Für den Landkreis Hildesheim nahmen 2023 knapp 6.000 Radelnde in ca. 360 Teams am alljährlichen Stadtradeln teil. Unter stadtradeln.de/landkreis-hildesheim und klimaschutzagen- tur-hildesheim.de/stadtradeln-2024 erhalten Sie einen Überblick und weitere Informationen. Hildesheimer Radnadel: Mit der »Hi-Radnadel«-App können Sie auf 20 Touren im Landkreis Hildesheim di- gital jeweils einen Stempel sammeln. Wenn Sie alle 20 beisammen haben, erhalten Sie dafür in den Tourist-In- fos Hildesheim, Bad Salzdetfurth und Lamspringe die Hildesheimer Radnadel. Und neben den Stempeln fin- den Sie in der App außerdem Infos zu Sehenswürdig- keiten, Einkehr- und Reparaturmöglichkeiten entlang der Strecke. Infos unter hildesheim-tourismus.de/hildeshei- mer-radnadel. 73

Nachhaltig unterwegs sein ADFC Hildesheim: Der ADFC Hildesheim hat sich die Förderung des Radverkehrs auf die Fahne geschrieben. Vielfältige Aktivitäten unter- stützen dieses Ziel, wie z.B. Termine für die Fahrradcodierung, Fahr- sicherheitstraining oder ein Packtaschenverleih. Außerdem organi- siert der ADFC Hildesheim den Verleih der Hilde-Lastenräder. Und für alle, die gerne mit anderen gemeinsam radeln, bietet der ADFC Hil- desheim geführte Radtouren an. Ob Rennradtour, eine Tour für Kinder oder die gemütliche Feierabendrunde – da ist sicher für alle etwas dabei. Schauen Sie vorbei unter hildesheim.adfc.de. VCD Hildesheim: Der VCD (Verkehrsclub Deutschland e.V.) setzt sich für die Verkehrswende im Sinne einer klimaverträglichen, sicheren und gesunden Mobilität für Menschen ein. Auf der Webseite nieder- sachsen.vcd.org/der-vcd-in-niedersachsen/hildesheim können Sie sich über die Aktivitäten des VCD informieren oder selbst mitmachen und diesen unterstützen. Bikesharing: In Alfeld stellt das »Forum Alfeld aktiv« E-Bikes zum Verleih zur Verfügung. Für 20 Euro pro Tag können Sie ein Rad lei- hen und ganz entspannt durch das hügelige Leinebergland fahren. Infos und mehr unter forum-alfeld-aktiv.de/start.html. Ihren Großeinkauf, das Picknick- oder Grillequipment oder gar Ihre Kinder können Sie mit den Hilde-Lastenrädern ganz leicht trans- portieren. 13 Lastenräder können im Stadtgebiet Hildesheim und darüber hinaus kostenfrei vom »Hilde Lastenradverleih« entliehen werden. Wie das funktioniert und wo Sie die Lastenräder finden, erfahren Sie unter hilde-lastenrad.de. 74

Pannenhilfe: Die ADFC-Pannenhilfe ist ein exklusiver Service für ADFC-Mitglieder, der im Mitgliedsbeitrag enthalten ist. ADFC-Mit- glieder bekommen bei Pannen oder Unfällen im Alltag, in der Frei- zeit und auf Reisen schnell und unkompliziert Hilfe. Weitere Infor- mationen unter adfc.de/artikel/die-adfc-pannenhilfe. Radreparaturstationen: Wo Sie Radreparaturstationen im Stadtge- biet Hildesheim finden können, zeigt die Karte von VCD und ADFC: Suche »Radreparaturstationen« unter hildesheim.adfc.de oder nie- dersachsen.vcd.org/der-vcd-in-niedersachsen/hildesheim. Darüber hinaus gibt es auch in Freden am Bahnhof und in Winzenburg am Pflegeheim »Dr. Wilkening« Reparaturstationen. Fahrradselbsthilfewerkstatt: Seit über 30 Jahren können in der Fahrradselbsthilfewerkstatt »Fazze« Räder repariert und auf Vor- dermann gebracht werden. Hier ist das nötige Werkzeug vorhanden und auch Ersatzteile können gegen eine Spende erworben werden. Für Fragen und Unterstützung stehen kompetente Ehrenamtliche zur Verfügung. Infos und Öffnungszeiten unter fazze.org. 75

Nachhaltig unterwegs sein Bus und Bahn – steigen Sie ein! Öffentliche Verkehrsmittel bedeuten Lebensqualität. Sie kosten in der Regel ein Drittel weniger als ein eigenes Auto und die Fahrtzeit können Sie prima nutzen z.B. zum Lesen, Musikhören, Arbeiten oder einfach zum Entspannen. Auch für das Klima ist der Unterschied gewaltig – wer Bus und Bahn fährt, spart jede Menge CO�! Die meisten ÖPNV-Angebote im Landkreis Hildesheim sind im Ta- rifverbund »ROSA« gebündelt. So können Sie ein weit verzweigtes Bus- und Bahnnetz problemlos nutzen (rosa-hildesheim.de). Das Deutschland-Ticket lässt sich jetzt auch ganz einfach in die RO- SA-App laden. Damit Sie am Wochenende ganz entspannt feiern und danach sicher den Heimweg antreten können, gibt es die Nachts- busse des RVHI. Freitag und Samstag fahren die Busse zwischen 23 und 4 Uhr. Infos und Fahrpläne finden Sie unter nachtsbus.de. BEISPIEL: Bei täglich 20 km ÖPNV statt Pkw sparen Sie jährlich 996 kg CO�. 76

Ohne Auto leben Eine halbe Stunde Bewegung am Tag hält fit und fördert die Gesund- heit. Weniger Autos in der Stadt bedeuten auch mehr Platz zum Spielen und Entspannen, frischere Luft und mehr Sicherheit. Und für den Geldbeutel ist der Verzicht auf ein Auto ohnehin gut. So schaffen Sie den Weg in ein autofreies Leben: Starten Sie: Als ersten Schritt können Sie für einen überschauba- ren Zeitraum »autofasten«. Oder Sie ersetzen alle kürzeren Strecken durch Zufußgehen oder Radfahren. Denken Sie um: Kaufen Sie mehrmals und frisch in der Nähe zur Wohnung ein. Entdecken Sie die Freizeitangebote in Ihrem Viertel. Bereiten Sie sich vor: Fahrpläne und Routen raussuchen, Fahrrad entstauben und richtige Kleidung besorgen. Lassen Sie fünf gerade sein: Wenn Sie überwiegend klimafreund- lich unterwegs sind, können Sie sich guten Gewissens mal ein Taxi leisten. Nicht für alle ist ein autofreies Leben möglich oder erstrebenswert. Vielleicht können Sie Carsharing nutzen, statt ein eigenes Auto zu besitzen (siehe S. 78), vielleicht können Sie die Anzahl Ihrer Autos pro Haushalt reduzieren oder erstmal einfach mehr Strecken ohne Auto zurücklegen – das alles sind Schritte in die richtige Richtung. 77

Nachhaltig unterwegs sein BEISPIEL: Carsharing nutzen statt eigenes Auto besitzen (bei 9.500 km im Jahr), spart 280 kg CO�. Zusammen fährt man weniger allein Im Durchschnitt ist das Auto 23 Stunden am Tag kein Fahr-, sondern ein »Stehzeug«. Beim Carsharing teilen sich viele Menschen mehrere Autos, die von einer Zentrale verwaltet werden. Unter- schiedliche Autotypen – auch E-Fahrzeuge – stehen an verschie- denen Standorten bereit und können im Landkreis Hildesheim z.B. unter hannover.stadtmobil.de, flinkster.de oder mikar.de gebucht werden. Die jeweiligen Nutzungsbedingungen und Standorte finden Sie auf den Internetseiten. Sie können auch Ihr Auto in der Nachbarschaft verleihen! Klima- freundlich ist es allemal, wenn sich mehrere Personen ein Fahrzeug teilen und so dessen Auslastung verbessern. Musterverträge gibt es im Internet auf vcd.org/artikel/auto-teilen-statt-besitzen. Oder Sie nutzen eine Plattform wie snappcar.de, wo Sie privat ein Auto mieten oder Ihres vermieten können. 78

Elektrisierendes Fahrgefühl Reine Elektroautos sind lokal emissionsfrei und belasten die Luft- qualität nicht. Sind sie daher die Fahrzeuge der Zukunft? Für ihre Herstellung werden vor allem wegen der Batterie mehr Rohstoffe gebraucht als für Verbrenner. Die Gewinnung der enthaltenen Me- talle Lithium, Kobalt und Nickel belastet die Umwelt stark, unter anderem wegen des hohen Wasserbedarfs bei ihrem Abbau, ihrer schlechten Recyclingfähigkeit und ihrer Knappheit. Das Fahren ei- nes E-Autos ist jedoch – vor allem, wenn Ökostrom getankt wird – erheblich besser für das Klima. Über ihre gesamte Lebensdauer hinweg verursachen Elektroautos deutlich weniger CO�-Emissionen als Autos mit Verbrennermotoren. Moderne Elektroautos kommen außerdem inzwischen locker 400 bis 500 Kilometer weit. Gleichzeitig sind etwa zwei Drittel aller Au- tofahrten kürzer als zehn Kilometer. Im Landkreis Hildesheim finden Sie bereits eine gut ausgebaute Ladesäuleninfrastruktur vor. Wo genau die nächste Ladestation ist, können Sie z. B. der Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur auf bundesnetzagentur.de entnehmen oder Sie schauen unter klima- schutzagentur-hildesheim.de/mobilitaet. 79

Nachhaltig unterwegs sein Grüne Ausflugtipps Einfach mal raus aus dem Alltag. Das geht gut mit Urlaub – aber eben auch mit Mikroabenteuern. Das sind kleine, kurze und günsti- ge Ausflüge direkt vor der Haustür. So spart man Geld und Planung und kann trotzdem mal den Kopf freibekommen. Was es in der Region zu Fuß, mit dem Rad oder sogar mit dem Boot zu entdecken gibt, erfahren Sie z.B. auf leinebergland-tourismus. de und unter hildesheim-tourismus.de/ausflugsziele-in-der-region. So können Sie beispielsweise auf dem »Laves-Kulturpfad« durch den englischen Landschaftspark des Schlosses Derneburg wan- dern. Dort finden Sie einen griechischen Tempel, ein Pyramiden- mausoleum sowie ein Glashaus – und das alles inmitten verwun- schener Natur. Auch Stärkung finden Sie vor Ort: Im ehemaligen Gewächshaus der Schlossgärtnerei ist heute ein Ausflugscafé. Das Beste daran: Sie kommen mit dem öffentlichen Nahverkehr hin. Steigen Sie einfach am Bahnhof Derneburg aus, von dort aus sind es etwa 15 Minuten zum Glashaus, wo der Rundweg startet. Wenn Sie noch mehr entschleunigen möchten, können Sie das z.B. auf dem »Sinnespfad« auf dem Alfelder Schlehberg. An etwa 20 Stationen erfahren Besucherinnen und Besucher aller Alters- 80

gruppen mit allen Sinnen Wissenswertes über den Wald und seine Bewohner. Auf 1,4 Kilometern finden Sie unter anderem ein Klang- spiel, ein Baumtelefon, Fühlkästen oder einen Niedrigseilgarten. Durch den Sinnespfad können Sie auch eine Führung buchen: Na- turFreunde Alfeld, Tel.: 05181 828 558. Sie wohnen in der Stadt Hildesheim und suchen Erholung in der Natur direkt vor Ort? Dann erkunden Sie doch die »Grünen Seiten der Stadt«. Unter hildesheim-tourismus.de/sehen-und-erleben/ gruene-seiten-der-stadt erfahren Sie, wo mitten in der Stadt grüne Oasen zu finden sind. Da gibt es z.B. die Wallanlagen. Früher als Festung genutzt, sind die Wallanlagen heute die größte Parkanlage der Stadt mit mehr als 1.000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten in einer abwechslungsreichen Naturlandschaft. 83

Umweltfreundlich bauen und wohnen Wohnen 2.0 Alleinstehenden Menschen stehen im deutschlandweiten Durch- schnitt 68 Quadratmeter zur Verfügung – schön viel Platz, aber auch ein ziemlich hoher Energie- und Ressourcenverbrauch, denn jeder Quadratmeter will beleuchtet und beheizt werden. Tiny Houses und Minihäuser können bei einer Größe von zehn bis 60 Quadratmeter vor allem durch die ökologischen Vorteile des Wohnens im Kleinen punkten. Tiny Houses sind mobil und müssen nicht auf einer versiegelten Fläche stehen. Der Vorteil: Unversiegel- te Flächen beugen Hochwasser vor und bieten dringend benötigten Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Aber Achtung: Als dauerhafter Wohnsitz müssen Tiny Houses die gleichen Vorgaben erfüllen wie große Häuser. Infos unter tiny-houses.de. Um Platz, Energie und Ressourcen beim Wohnen zu sparen, muss es aber nicht gleich ein Tiny House sein. Vielleicht entspricht eine kleinere Wohnung eher Ihren Bedürfnissen? Oder Sie möchten ge- meinschaftlich wohnen? Im Mehrgenerationenhaus haben zwar alle ihre eigene Wohnung, gleichzeitig bietet es ausreichend Räume zum Zusammentreffen und Austausch. Im Landkreis Hildesheim gibt es bereits zwei solcher Vorzeigeprojekte – in Hildesheim und in Nordstemmen. Eine weitere interessante Form des Miteinanders ist das »Wohnen für Hilfe«. Es ermöglicht jungen Menschen gegen Hilfe bei meist älteren Mitmenschen zu wohnen. Mehr dazu unter mitwohnen.org. Auch eine Wohngemeinschaft ist eine Möglichkeit des Zusammenlebens und keinesfalls nur für Studierende in dicht bewohnten Universitätsstädten geeignet. 84

Stein auf Stein ... aber bitte mit nachhaltigen Baustoffen! Neben nachwachsenden Rohstoffen wie Holz aus der Region sind das vor allem recycelte Baustoffe. Im Gegensatz zu Ersterem hat deren Verwendung den Vorteil, dass für sie keine neuen Ressourcen gewonnen werden müssen und gleichzeitig die Menge der Bauabfälle verringert wird. 2021 machten Bau- und Abbruchabfälle 53,9 Prozent des gesam- ten Abfallaufkommens in Deutschland aus! Beim Recycling wird der Bauschutt in unterschiedliche Bestandteile sortiert, in Aufberei- tungsanlagen mechanisch zerkleinert und nach Korngröße gesiebt. Das entstehende Granulat erfüllt die geltenden Sicherheits- und Umweltstandards und kann im Straßen- und Erdbau eingesetzt oder zu Beton verarbeitet werden. Auf restado.de können Sie recycelten Beton in Ihrer Umgebung an- fragen, aber auch Secondhand-Bodenplatten, -Dachziegel, -Balken und -Bretter, -Ziegelsteine, -Türen, -Fenster und vieles mehr finden. Oder Sie werfen einmal einen Blick auf die Seite bauteilnetz.de. Dort werden Bauteile angeboten, die bei Abbrucharbeiten oder Umbauten anfallen und zum Wegwerfen viel zu schade sind. Auch antike Baustof- fe und Raritäten gibt es hier zu entdecken. 85

Umweltfreundlich bauen und wohnen Gute Beratung vor der Sanierung Drei Viertel aller Häuser wurden vor mehr als dreißig Jahren gebaut. Wegen der damals niedrigen Energiekosten spielten Wärmedäm- mung, alternative Heizsysteme und Solaranlagen kaum eine Rolle. Eine energetische Sanierung kann sich daher heute richtig lohnen. Bei einer Energieberatung der Verbraucherzentrale erfahren Sie, wie Sie in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus Energie sparen können oder Sie lassen sich zur energetischen Sanierung oder zum Neubau be- raten. Das Beste daran: Das Beratungsangebot ist für Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Hildesheim kostenlos. Alle Infos unter klimaschutzagentur-hildesheim.de/energieberatung. Besonders energieeffiziente Gebäude sind im Landkreis an der »Grünen Hausnummer« erkennbar. Diese Auszeichnung wird seit 2016 an Hauseigentümerinnen und -eigentümer verliehen (klima- schutzagentur-hildesheim.de/gruene-hausnummer). Doch auch wenn Sie eine Immobilie kaufen oder mieten möchten, haben Sie einen Anspruch dar- auf, zu sehen, wie sparsam das Haus mit Energie umgeht. Das leistet der Energie- ausweis mit einer Farbskala von rot (energieverschwendend) bis grün (energiesparend). Besorgen und bezahlen muss den Ausweis die Person, die die Immobi- lie besitzt. Weitere Infos unter dena.de, Suche »Energieausweis«. 86

Fördergelder nutzen Bauliche Sanierungen sind nicht günstig. Ein Glück, dass Sie auf zahlreiche Förderprogramme zurückgreifen können: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle sowie Heizungsoptimie- rung (bafa.de). Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert das energieeffi- ziente Sanieren und Bauen. Darunter gibt es auch Kredite und Zu- schüsse für Einzelmaßnahmen wie Fenstertausch oder Heizungser- neuerung (kfw.de). Die Investitions- und Förderbank Niedersachsen fördert unter an- derem die energetische Modernisierung von Mietwohnungen mit einem Darlehen bis zu 75 Prozent der Kosten (nbank.de). Unter foerderdatenbank.de erhalten Sie einen Überblick über Förder- programme des Bundes, der Länder und der Europäischen Union. Welche Förderung für Ihr Vorhaben die Richtige ist, können Sie ganz einfach im »FördermittelCheck« auf co2online.de herausfinden. 87

Umweltfreundlich bauen und wohnen Dächer nutzen – Klima schützen Die Sonne schickt keine Rechnung. Das gilt für die Gewinnung von Wärme durch Solarthermie ebenso wie für die Stromerzeugung durch Photovoltaik. Solarthermieanlagen sind die wohl ökologischste Möglichkeit der Wärmeproduktion. Nach etwa zwei Jahren hat ein Kollektor mehr Energie erzeugt, als seine Herstellung benötigte. Bei einer Lebens- dauer von über 20 Jahren ist das ein sehr gutes Verhältnis. Mit Standardanlagen können ca. 70 Prozent des Warmwasserbedarfs und bei Heizungsunterstützung noch zusätzlich etwa 30 Prozent der Heizenergie erzeugt werden. Die Nutzung von Sonnenenergie zur Stromerzeugung ersetzt kon- ventionelle Energieträger wie Öl, Gas, Kohle und Uran und vermindert Umweltbelastungen durch CO�-Emissionen und andere Abgase. Zusätzlich entfallen Lärm, Kosten und Risiken von Transporten BEISPIEL: Eine Solaranlage spart bei einem Stromver- brauch von 3.000 kWh pro Jahr 2,4 t CO�. 90

(Öltanker, Pipelines, Castor-Transporte). Obwohl die Einspeisetari- fe ins öffentliche Netz recht niedrig sind, lohnt sich der Kauf einer Photovoltaikanlage aufgrund der gesunkenen Anschaffungskosten. Außerdem liegt der Fokus inzwischen auf der Eigennutzung. Ob Ihr Dach für die Nutzung von Sonnenenergie (Photovoltaik und Solarthermie) geeignet ist, können Sie einfach dem Solardachpo- tenzialkataster des Landkreises Hildesheim unter klimaschutzagen- tur-hildesheim.de/solardachpotenzialkataster entnehmen. Oder Sie lassen sich im Rahmen des »Solar Checks« von Energieberaterinnen und -beratern informieren. Wie das funktioniert, erfahren Sie unter klimaschutzagentur-hildesheim.de/solar-check-kampagne. Wenn Ihr Dach nicht für eine Solaranlage geeignet ist, oder Sie in einer (Miet-)Wohnung leben, könnte ein Balkonkraftwerk eine gute Lösung für Sie sein. Mit einem Balkonkraftwerk oder Solarste- cker-Modul können Sie etwa auf Ihrem Balkon, Ihrer Terrasse oder Ihrem Garagendach eigenen Strom erzeugen. Ein solches Gerät muss nicht aufwendig installiert, sondern kann einfach eingesteckt werden. Mieterinnen und Mieter sollten allerdings Rücksprache mit Vermieterin bzw. Vermieter halten und auch in Wohnungseigentü- mergemeinschaften muss eine Genehmigung eingeholt werden. Abgesehen davon lohnt sich ein Balkonkraftwerk laut der Verbrau- cherzentrale Niedersachsen für fast alle. Infos hierzu finden Sie un- ter klimaschutzagentur-hildesheim.de/balkonkraftwerke, was es bei Balkonkraftwerken sonst zu beachten gibt, erfahren Sie unter ver- braucherzentrale-niedersachsen.de, Suche »Steckersolargeräte«. 89

Umweltfreundlich bauen und wohnen Heizen mit Energie aus der Umwelt Wärmepumpen beziehen rund drei Viertel der Energie, die sie zum Heizen benötigen aus ihrer direkten Umwelt und erhöhen so das Temperaturniveau im Haus. Dafür nehmen sie einen Wärmestrom bei niedriger Temperatur auf und geben ihn mittels Energiezufuhr bei hö- herer Temperatur wieder ab. Das funktioniert schon bei wenigen Gra- den über Null. Ein Vorteil, der in zunehmend heißen Sommern immer wichtiger wird: Der Kreislauf lässt sich umdrehen. Das heißt, dass die Wärmepumpe im Sommer auch zum Kühlen genutzt werden kann! Unterschieden werden verschiedene Wärmepumpen-Typen. Dabei spielt die Art der Wärmequelle (meist Luft, Erdreich (Sole) und Grund- wasser) und das Heizmedium, an das die Wärme abgegeben wird, eine Rolle. Folgende Kombinationen sind u.a. möglich: Wasser/Wasser-Wärmepumpe Sole/Wasser-Wärmepumpe Luft/Wasser-Wärmepumpe Luft/Luft-Wärmepumpe Umfassende Informationen finden Sie unter umweltbundesamt.de oder unter klimaschutz-niedersachsen.de, Suche »Wärmepumpe«. Fachbetriebe für Beratung und Installation von Wärmepumpen sind unter waermepumpe.de/fachpartnersuche gelistet. 90

Wärme aus der Ferne Als Fernwärme wird Wärme bezeichnet, die leitungsgebunden zu Verbraucherinnen und Verbrauchern geführt wird. Sie wird dazu über isolierte Rohrleitungen transportiert. Als Transportmedi- um kommt Wasser oder in älteren Systemen Wasserdampf zum Einsatz. Ein Zusammenschluss mehrerer dieser Leitungen nennt man Wärmenetz. Fernwärme entsteht in einem Kraft- oder Heizwerk und gelangt über ein Rohrsystem in die Heizung zuhause. Entscheidend für die Frage, ob Fernwärme klimafreundlich ist, ist die Art der Wärmeer- zeugung: Als Brennstoffe kommen fossile Energieträger wie Erd- gas und Steinkohle, aber auch die Abwärme von Industrie- oder Müllverbrennungsanlagen zum Einsatz. Die Abwärme entsteht bei der Stromerzeugung. Anstatt sie ungenutzt an die Umge- bung abzugeben, kann diese Abwärme mit Kraft-Wärme-Kopp- lungs-Technologie genutzt werden, was gleichzeitig ökonomisch und klimaschonend ist. Fernwärme wird über ein Leitungsnetz an die Verbraucherinnen und Verbrauchern geliefert, wodurch Ener- gieverluste entstehen. Deshalb ist Fernwärme besonders dann ef- fizient, wenn sie in einem dicht besiedelten Gebiet mit möglichst vielen Nutzern auf geringem Raum zum Einsatz kommt. 91

Umweltfreundlich bauen und wohnen BEISPIEL: Den Heizkörper entlüften, spart jährlich 54 kg CO� und 15 Euro. Gezielter heizen Ein Großteil der verbrauchten Energie geht auf das Konto der Heizung und der Warm- wasserbereitung. Daher lässt sich hier auch besonders viel Energie einsparen. Laufen beispielsweise einige Ihrer Heizkörper auf Hochtouren, während andere kaum in die Gänge kommen? Dann ist Ihre Hei- zungsanlage vermutlich nicht richtig hydraulisch abgeglichen. Eine Fachkraft schafft Abhilfe, indem sie alle Komponenten des Hei- zungssystems wie Thermostatventile an den Heizkörpern und die Heizungspumpe richtig dimensioniert und einstellt. Wenn ein Heizkörper gluckert oder nicht mehr richtig warm wird, muss die Heizung wahrscheinlich entlüftet werden. Einfach das Lüftungsventil mit dem Heizungsschlüssel aufdrehen und die ein- geschlossene Luft entweichen lassen bis Wasser tröpfelt. Zum Schluss muss nur noch der Wasserstand in der Heizungsanlage kontrolliert und gegebenenfalls Wasser nachgefüllt werden. Eine ausführliche Heizberatung erhalten Sie im Landkreis Hildes- heim kostenfrei im Rahmen der »Clever Heizen«-Kampagne. Eine qualifizierte Fachkraft prüft Ihre Heizungsanlage zuhause, gibt in- dividuelle Handlungsempfehlungen und gegebenenfalls Hinweise zu möglichen Förderungen. Infos unter klimaschutzagentur-hildes- heim.de/clever-heizen-anmeldung. 92

Gut gedämmt Ist es in Ihrem Heizungskeller zu warm, verpufft wohl ein großer Teil der Wärme im Keller, anstatt Ihre Wohnräume zu heizen. Ursa- che sind oft ungedämmte Heizungs- und Warmwasserrohre. Das Problem ist leicht zu beheben: Dämmmaterial für Rohrleitungen ist im Baumarkt erhältlich und lässt sich ganz einfach anbringen. Eine Anleitung dazu und weitere energiesparende Sanierungen finden Sie auf co2online.de, Suche »Heizungsrohre isolieren«. Auch an anderen Stellen geht in vielen Häusern die warme Luft verloren. Wenn Sie Ihre Wohnung nicht komplett neu dämmen können (oder möchten), können Sie z.B. die Fenster abdichten. Fensterdichtungsband gibt es in jedem Baumarkt, ist kostengüns- tig und leicht anzubringen. Eine weitere Überlegung, besonders für kaum gedämmte Altbauten, ist das Anbringen von Reflexions- folien hinter der Heizung. Wenn Sie dort alle Heizkörpernischen mit Reflexionsfolie ausstatten, können Sie immerhin bis zu 4 Pro- zent Heizenergie einsparen – bei einer Investition von etwa acht Euro pro Quadratmeter. 93

Umweltfreundlich bauen und wohnen Öfter mal abdrehen Im Schnitt braucht man pro Kopf 120 Liter Trinkwasser am Tag. Aller- dings wird das meiste davon nicht getrunken, sondern zum Duschen oder Baden, Wäschewaschen und für die Toilettenspülung verwen- det. In Zukunft wird es wichtiger, den eigenen Wasserverbrauch her- unterzufahren, um uns an eine mögliche klimawandelbedingte Was- serknappheit anzupassen. Das geht z.B. mit folgenden Maßnahmen: • Duschen mit Sparduschkopf statt Vollbad und das Wasser nicht zu lange laufen lassen • Wasserhahn beim Einseifen, Rasieren oder Zähneputzen abdre- • Voll beladene Spülmaschine benutzen statt von Hand spülen hen Da außerdem zwischen 12 und 35 Prozent der Energie im Haushalt für die Warmwasserbereitung anfallen, lohnt sich das Sparen hier besonders. Dafür können Sie z.B.: • Beim Duschen die Temperatur um 5 Grad niedriger stellen. Das spart zehn Prozent Energie • Den Wasserhahn auf »kalt« stellen, nur bei Bedarf auf »lauwarm« oder »heiß« Um Trinkwasser zu sparen, kann auch Regenwasser eine günstige und umweltschonende Alternative sein. Die Regentonne im Garten bietet sich ideal als Wasserquelle zum Blumengießen an und ist 94

BEISPIEL: Ein Jahr lang täglich 3 statt 10 Minuten und mit Sparkopf duschen, spart 3.100 kg CO� im Jahr. weniger mit Kalk belastet. Wenn Sie konse- quent auch im Haus Regenwasser nutzen möchten, können Sie sich eine Regenwasser- nutzungsanlage installieren lassen. Das ist ein Wasserspeicher, der unter die Erde eingelassen wird. So kann z.B. die Toilettenspülung oder die Waschmaschine direkt an eine Re- genwasserleitung angeschlossen werden. Für mehr Informationen besuchen Sie umweltbundesamt.de, Suche »Regenwassernutzung«. Wichtig ist auch, dass wir unser Grundwasser schützen und so eine weitere Verknappung verhindern. Dazu sollte/n: • Essensreste und Hygieneartikel im Restmüll anstatt in der Toilet- • Fett und Speiseöl mit einem Küchentuch oder mit Zeitungspapier te entsorgt werden aufgesaugt und in der Mülltonne entsorgt werden • Putzwasser am besten in die Toilette und nicht in den Straßengul- ly geschüttet werden! Gullys sammeln meist Regenwasser, das oft ungeklärt in Bäche und Flüsse geleitet wird • Wasch- und Reinigungsmittel generell sparsam dosiert werden. Im Haushalt sind Hausmittel, wie z.B. Essig, Zitronensäure, Soda und Natron eine hervorragende Alternative (siehe S. 105) • Ölwechsel und Autowäsche stets von Fachpersonal in Werkstät- ten durchgeführt werden. Schon ein Tropfen Motoröl kann rund 600 Liter Trinkwasser verunreinigen 95

Umweltfreundlich bauen und wohnen Wie die Stadt zum Schwamm wird Städte erhitzen sich bei hohen Temperaturen sehr viel stärker als umliegende Landschaften, z. B. Flussauen. Der größtenteils as- phaltierte, dunkle Boden in der Stadt nimmt viel Wärme durch die Sonneneinstrahlung auf. Ohne oder durch zu wenige schattenspen- dende und wasserverdunstende Pflanzen kommt es zu einer be- lastenden Hitze. Gleichzeitig können z. B. heftige Regengüsse, die klimawandelbedingt immer häufiger auftreten, durch versiegelte Flächen nicht abfließen und das Grundwasser nähren. In der Folge entstehen Überschwemmungen und Grundwassermangel. Das Konzept der Schwammstadt soll Abhilfe leisten. Das Ziel: Re- genwasser versickert ins Grundwasser oder wird an vielen Stellen gespeichert, wo es in Ruhe verdunsten kann. Dadurch verbessert sich das städtische Mikroklima und Überschwemmungen und Ver- schmutzung werden verhindert. Elemente der Schwammstadt sind begrünte Dächer und Fassaden, versickerungsfähiges Pflaster oder Versickerungsmulden für Regenwasser. 96

Grüne Häuser Eine Begrünung Ihres Hauses hat viele Vorteile – für Sie und für das Klima! Sie sieht nicht nur toll aus, sie schützt auch das Haus vor Schmutzablagerung, Regen und direkter UV-Strahlung. Besonders Dachgärten können Nieder- schläge speichern. Gleichzei- tig isolieren grüne Fassaden und Dächer das Haus im Som- mer vor Hitze und im Winter vor Kälte. So können Sie Heiz- und Klimatisierungskosten sparen und ganz nebenbei wird die biologische Arten- vielfalt Ihrer Stadt gefördert, denn Vögeln und Insekten dient eine grüne Hauswand als Lebensraum und Nahrungs- quelle. Außerdem verbessert sich die Luftqualität, denn die Pflanzen wandeln CO� in Sauerstoff um. Achten Sie bei einer Fassadenbegrünung auf geeignete Pflan- zen, um Schäden an der Hauswand zu vermeiden. Infos dazu unter oekologisch-bauen.info > Baustoffe > Dach & Fassade > Fassa- denbegrünung. Bei welchen Dächern die Möglichkeit der Begrünung besteht, kön- nen Sie dem Gründachpotenzialkataster der Klimaschutzagentur Landkreis Hildesheim unter klimaschutzagentur-hildesheim.de/ gruendachpotenzialkataster entnehmen. Übrigens lassen sich auch schräge Dächer begrünen, wenn die Neigung weniger als 45 Grad beträgt. 97

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Umweltfreundlich bauen und wohnen Energiespartipps für den Alltag Top 10 Wäsche bei niedrigen Temperaturen waschen Je heißer Sie waschen, desto mehr Energie wird benötigt. Achten Sie außerdem darauf, dass die Maschine voll beladen ist. Wäsche auf der Leine trocknen, statt im Trockner Trocknen Sie Ihre Wäsche an der frischen Luft, statt im Wäschetrockner, so verbrauchen Sie keinen Strom und sparen Geld. Bei 50 Ladungen macht das bis zu 25 Euro aus. Kürzer Duschen mit Spar-Duschkopf Ein Wasserspar-Duschkopf senkt den Wasserdurch- fluss von zwölf auf etwa sechs Liter pro Minute. Wenn Sie statt fünf Minuten nur drei Minuten du- schen, brauchen Sie weniger Energie zum Aufwärmen des Wassers. Heizung fit machen Heizkörper entlüften, hydraulischer Abgleich, programmierbare Thermostate installieren, Raumtem- peratur um ein Grad absenken: Damit sparen Sie Energie und vermindern die Abhängigkeit von Ener- gielieferungen. Klimaanlagen vermeiden 165 Kilogramm CO� stößt eine Klimaanlage aus, wenn sie an 30 Tagen im Jahr acht Stunden läuft. 100

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Seiten einfach heraustrennen und zur Erinnerung z.B. an den Kühlschrank heften. ✁ Energieeffiziente Geräte kaufen Auf den ersten Blick günstige Elektrogeräte entpup- pen sich durch hohe Stromkosten oft als wahre Geld- fresser. Wählen Sie beim Kauf deshalb möglichst die Energieeffizienzklasse A oder B. Spülmaschine voll beladen Wenn Sie den Platz in Ihrer Spülmaschine ganz nut- zen und deshalb nur vier statt fünf mal in der Woche spülen, spart das bereits 16 Euro im Jahr. Mit Deckel kochen Um Wasser in einem Topf zum Verdampfen zu brin- gen, wird viel Wärmeenergie benötigt. Wenn Sie mit Deckel kochen, wird diese Energie durch Kondensie- ren zurückgewonnen. LED-Lampen nutzen LED-Lampen verbrauchen weniger Energie, halten länger und überstehen häufiges Ein- und Ausschalten besser. Übrigens: Lichtquellen mit über 210 Lumen (lm) pro Watt (W) fallen in die Energieeffizienzklasse A. Stand-by vermeiden Auch wenn sie ausgeschalten sind, verbrauchen viele Geräte im Stand-by-Modus weiterhin Strom. Praktisch sind hier Steckdosenleisten mit Schalter, aber Sie können auch einfach den Stecker ziehen. 101

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Wenn Sie besonders bienenfreundliche Pflanzen ziehen möchten, sind Sie mit Glockenblumen, Lilien oder Salbei gut beraten. Gar nicht bienenfreundlich sind dagegen Blumen mit »gefüllten« Blüten. Bei diesen wurde das Staubblatt, das sonst Pollen liefert, in ein Blüten- blatt umgezüchtet. Für Nektarsammler heißt es dort: Fehlanzeige! Weitere Infos hat der BUND unter dem Stichwort »Bienenfreundli- cher Garten« zusammengestellt: bund-naturschutz.de. Verwenden Sie für das Anpflanzen Blumenerde ohne Torf, so betei- ligen sie sich an der Bewahrung der Moore. Diese speichern welt- weit 30 Prozent des an Land gespeicherten CO� – doppelt so viel wie die Wälder. Die Auswahl an torffreien Alternativen ist mittlerweile groß. Viel- leicht haben Sie in Ihrem Garten ja auch die Mög- lichkeit zu kompostieren? Dabei entsteht aus dem Bioabfall wertvoller Hu- mus, der hervorragend für den Gartenboden ist. Wenn Sie keinen Platz für einen Komposthau- fen haben, können Sie mit einem Bokashi-Eimer ganz geruchsneutral und platzsparend kompostie- ren. Weitere Tipps für buntere Gärten und Hintergründe dazu finden Sie unter klimaschutzagentur-hildesheim.de/gruene-vorgaerten. 101

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Umweltfreundlich bauen und wohnen Bunte Wurfgeschosse Sie haben keinen eigenen Garten, möchten Insekten aber trotzdem mit Nahrung versorgen und etwas fürs Auge erschaffen? Dann sind Samenbomben genau das Richtige. Samenbomben sind nichts anderes als kleine Erdkugeln, denen Pflanzensamen beigemischt sind. Sie können gekauft, aber auch leicht selbst gemacht wer- den. Dafür benötigen Sie lediglich Blumenerde, etwas Wasser, ver- schiedene Samen Ihrer Wahl sowie optional etwas Tonpulver oder Bentonit. Bei den Samen eignet sich am besten ein bunter Mix aus robusten und vor allem regionalen Blumen oder Kräutern. Erde und Samen vermischen Sie etwa in einem Verhältnis von 5:1. Die Mi- schung sollte maximal halb soviel Bentonit oder Tonerde wie Erde enthalten. Vermengen Sie alle diese Zutaten mit etwas Wasser bis sich aus der Masse kleine Kugeln von fünf bis acht Zentimetern Durchmesser formen lassen. Nachdem sie über Nacht an einem warmen Ort getrocknet wurden, sind die Überraschungsbomben be- reit zum Abwurf. Weitere Anleitungen für Samenbomben finden Sie z.B. unter geo.de > Natur > Nachhaltigkeit > Samenbomben selbst gemacht. 102

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Urban Jungle – aber nachhaltig! Zimmerpflanzen sehen schön aus und reinigen die Luft – dennoch sind sie oft nicht nachhaltig. Beson- ders Trendpflanzen wie Bogenhanf, Monstera & Co. stammen meist aus den (Sub-)Tropen. Erst nach der Anzucht werden sie nach Europa transportiert. Das gilt auch für Pflanzen mit EU-Pflanzenpass, der oft nur das Land angibt, in dem die Pflanzen umgeschlagen und zuletzt gedüngt und gegos- sen wurden. Oftmals werden für die Anzucht die Menschen vor Ort ausgebeutet und Raubbau an der Erde betrieben. Mit Düngemitteln und Pestiziden hochgezüchtet, die in Europa häufig nicht zugelas- sen sind, machen sie bei uns zu Hause schnell schlapp. Bioland, Naturland, Demeter und das EU-Biosiegel garantieren beim Kauf neuer Pflanzen den Verzicht auf Pestizide und reduzieren auch den Anteil von Torf in der Erde. Allerdings sind nur 1,7 Prozent aller Zierpflanzen biozertifiziert. Zum Glück gibt es Pflanzen auch auf Tauschbör- sen sowie secondhand, z.B. über die App »Pflanzenkreisel« oder »Kleinan- zeigen«, für kleines Geld zu kaufen. 103

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Umweltfreundlich bauen und wohnen Der ökologische Pfotenabdruck Ob Hund, Katze, Kaninchen, Meerschweinchen oder Kanarienvogel – für viele gehört das Haustier zur Familie. Und genau wie seine menschlichen Familienmitglieder hat auch das Haustier einen öko- logischen Fuß- oder eher Pfotenabdruck. Wie groß dieser Fußabdruck ist, unterscheidet sich von Art zu Art. Ausschlaggebend ist vor allem die Ernährung. Je fleischlastiger, desto größer ist der Fußabdruck. Auch beim Tierfutter können Sie auf Bioqualität und Regionalität achten, zu finden z.B. unter bio-tierkost.de, green-petfood.de oder defu.de. Anders als Katzen sind Hunde Allesfresser und können so neben Fleisch auch Eier oder Gemüse essen. In bestimmten Mengen vertragen Hunde zu- dem Milchprodukte und Getreide, hier ist aber auf Unverträglichkei- ten zu achten. Futter ganz ohne tierische Inhaltsstoffe können Sie bei veganapf.de kaufen. Wenn Sie beim Hund auf Plastik verzichten möchten, können Sie z.B. die Hundekotbeutel und -boxen von po- opick.de nutzen. Hundebedarf können Sie auch second- hand in der App »Dogsmonaut« kaufen. Spielzeug kann oft ganz einfach selbst gebastelt und gebaut werden. Anleitungen dazu fin- den Sie u.a. auf dogityourself.com. 106

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Putzen mit der Kraft der Natur Häufig reichen schon die einfachsten Hausmittel, um neuen Glanz in die Wohnung zu bringen. Kalkablagerungen können Sie ganz ein- fach mit Essig und Zitronensaft lösen: Einfach einige Zeit einwirken lassen, abspülen und nachpolieren – fertig! Sodapulver eignet sich bestens als Toilettenreiniger. Das Pulver einstreuen und nach 15 bis 20 Minuten mit der Klobürste schrubben. Je länger die Einwirkzeit, desto größer die Reinigungswirkung. Angebrannte Töpfe können mit der Hilfe von Rhabarber wieder glänzen. Dafür lassen Sie ein- fach die Blätter lange genug mit etwas Wasser im Topf köcheln. Nicht stark verschmutzte Wäsche kann statt mit Waschmittel mit Kastanien gewaschen werden. Zerkleinern Sie dafür fünf bis acht möglichst frische und bereits gewaschene Kastanien. Dann in ei- nem Topf mit 300 ml Wasser für ca. 15 Minuten aufkochen und anschließend abkühlen lassen. Die milchige Flüssigkeit kann dann durch ein Sieb ins Waschmittelfach gegeben werden. Inzwischen gibt es in den Drogeriemärkten und Biolä- den auch eine Vielzahl an ökologischen Reinigungsmit- teln, die auf synthetische Konservierungsmittel, chlor- haltige Zusätze und synthetische Duftstoffe verzichten. Besonders umweltschonend sind Reinigungsmittel mit dem »Blauen Engel« und dem EU-Ecolabel. 105

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KLIMA GUTSCHEINE Gesünder essen und genießen EngelsBlume – Ernte teilen .................................................109 Hof Luna – Lebendige Landwirtschaft .................................109 Genussgärtnerei Hildesheim ...............................................109 Waldgarten Everode ............................................................111 Solawi IMMERGRUEN ..........................................................111 land.bar Bioladen Klostergut Sorsum ...................................111 Schulzes Schätze ...............................................................113 Imkerei KönigsWabe ...........................................................113 myKoffje ............................................................................113 Neue Meere ........................................................................115 Bewusster leben und konsumieren BIO Magazin .......................................................................115 FASERWERK .......................................................................115 Glückskauf Bad Salzdetfurth ...............................................117 KÖNIGSKINDERWELT ..........................................................117 Vergißmeinnicht Second Hand ............................................117 ELEKTRO CENTER WEINERT ................................................119 Atelier Wilderers .................................................................119 rooftop lavendelfarm vom Hildesheimer Gartenkontor ..........119 Segelmanufaktur Lishke ......................................................121 106

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Nachhaltig unterwegs sein DYNAMO Fahrradhandel ......................................................121 Hornburg Bikes ...................................................................121 Räder Emmel ......................................................................123 Umweltfreundlich bauen und wohnen SolerSEenergie ...................................................................123 Wild und Wurzel Solar .........................................................123 Kosmogrün .........................................................................125 Kreidezeit Naturfarben ........................................................125 Erich Köster Holzhandlung ..................................................125 107

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SO FUNKTIONIERT'S! Die Gutscheinangebote gelten nur, solange der Vorrat reicht. Jeder im Klimasparbuch enthaltene Gutschein darf nur einmal pro Person eingelöst werden. Bei online einzulösenden Gutscheinen ist auf Verlangen der Original- gutschein einzusenden. Eine Barauszahlung erfolgt nicht. Lassen Sie sich den Gutschein einfach direkt im Klimasparbuch abstempeln oder abzeichnen. So bleiben die Kontaktinformationen erhalten. Wir übernehmen keine Haftung, wenn ein Gutschein von einem Gut- scheinanbieter oder einer -anbieterin nicht eigelöst wird oder nicht eingelöst werden kann. Dies gilt insbesondere bei Besitzwechsel, Geschäftsauflösung, Insolvenz usw. Für die Inhalte der Gutscheine sowie der im Klimasparbuch aufge- führten Websites und deren Links sind ausschließlich die jeweiligen Betreiberinnen und Betreiber verantwortlich. Und wenn das Gutscheinangebot mal etwas weiter weg liegt, verbinden Sie das Einlösen doch mit einer kleinen Fahrradtour oder einem Ausflug mit Bus und Bahn. Viel Vergnügen beim ökofairen Ausprobieren! 108

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© NIKO 1. Welche Nachhaltigkeitsstrategie bezieht sich auf die Senkung des Ressourcenverbrauchs pro Gut? 2. Der Umstieg auf ... hat eine der größten Klimaschutzwirkungen. 3. Deutscher Süßwasserfisch mit guter Ökobilanz. 4. Heimische, alte Getreideart zum Bierbrauen 5. Vorgetäuschte Corporate Social Responsibility 6. Ideale Form der Rohstoffnutzung durch Recycling. 7. Ein Grund für geringe Klimafreund- 8. Wie heißt die größte Parkanlage der lichkeit beim Onlineshopping. Stadt Hildesheim? 9. Was benötigt man zur Stromerzeu- 10. Ein gluckernder Heizkörper muss gung auf dem Balkon? ... werden. Bis zum 31.12.2024 verlost die Klimaschutzagentur LK Hildesheim unter al- len vollständig richtig ausgefüllten Zusendungen 20 Überraschungspakete.

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Ihre Anschrift: Die oekom verlag GmbH verarbeitet Ihre personenbezogenen Daten (Name, Adresse, E-Mail) zum Zwecke der Ziehung sowie Benachrichtigung der Ge- winner und für die Zustellung des Gewinns. Rechtsgrundlage hierfür ist Ihre Einwilligung. Mit der Übermittlung Ihrer personenbezogenen Daten bestätigen Sie, dass Sie an dem Gewinnspiel freiwillig teilnehmen wollen und dass Sie mit der absendenden Person identisch sind. Ihre Daten werden ausschließlich für Versandzwecke an die Herausgeber weitergegeben. Eine Weitergabe an sonstige Dritte und eine Übermittlung in Drittländer findet nicht statt. Ihre Daten werden nur so lange gespeichert, wie sie für die Abwicklung des Ge- winnspiels notwendig sind. Selbstverständlich können Sie jederzeit Ihre Ein- willigung unter info@oekom.de widerrufen, sich über Ihre Daten informieren und eine Herausgabe, Löschung oder Berichtigung beantragen. Ihnen steht ein Beschwerderecht bei einer Aufsichtsbehörde zu. Unseren Datenschutzbe- auftragten erreichen Sie unter datenschutz@oekom.de. Unsere ausführliche Datenschutzinformation finden Sie auch unter oekom.de/datenschutz. Bitte ausreichend freimachen oekom verlag z. Hd. Klimasparbuch-Team Goethestraße 28 80336 München

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IMPRESSUM Herausgeber: Klimaschutzagentur Landkreis Hildesheim gGmbH sowie der oekom e. V. – Verein für ökologische Kommunikation © 2024 oekom verlag, München oekom – Gesellschaft für ökologische Kommunikation mbH Goethestraße 28, 80336 München Idee und Konzept: oekom e. V. Projektleitung: Meike Schlüter (externe Projektmitarbeiterin), Martin Komander (Klimaschutzagentur Landkreis Hildesheim gGmbH), Alicia Walter (oekom verlag) Projektmitarbeit: Mareike Hülsbusch (oekom verlag), Juliana Roßgoderer (oekom e. V.) Gestaltung und Satz: Diana Schmidt (pfadfinderin.com) Umschlaggestaltung und Illustration: Ulrike Huber, Kolbermoor (uhu-design.de) Druck: Aumüller Druck GmbH & Co. KG, Regensburg Alle Rechte vorbehalten Printed in Germany Trotz größter Sorgfalt kann kein Anspruch auf Vollständigkeit der aufgeführten Initiativen und Anbieter erhoben werden. Die Herausgebenden übernehmen keine rechtliche Verantwortung für den Inhalt der aufgeführten Weblinks sowie für die Richtigkeit der CO2-Angaben. Bei der Berechnung der CO2-Werte in diesem Buch wurden CO2-Äquivalente wie Methan oder Lachgas berücksichtigt. Bei der Gestaltung und Quellenauswahl unserer CO2-Beispiele konnten wir nicht alle aktuellen Gegebenheiten, wie dynamische Strompreise sowie die Inflation, berücksichtigen. Die Zahlen stellen daher eine Momentaufnahme dar, die ggf. nicht der tagesaktuellen Situation entspricht. Bildnachweise: © GeoBasis-DE / BKG (2023), Quelle: Geodaten des Landkreises Hildesheim© (Cover), KSA LK HI (4), privat (7), Ulrich Pucknat (9), Heiko Stumpe (19, 23, 42, 72, 73, 81, 85, 99), Caroline Hoops (32), Informationszentrum-mobilfunk.de (41), Henning Scheffen – RVHI/SVHI (76), NIKO (127); AdobeStock: fderib (U2), Kalawin (12), Cavan (15), jchizhe (16), exclusive-design (20), Richard Carey (22), yaisirichai (24), Mirko (25), hikari_stock (26), Jacob Lund (28), Scheer Sieglinde (29), vaaseenaa (30), anna.stasiia (33), nblxer (34), fahrwasser (35), pixelunikat (36), Pixel-Shot (40), Ralf Kabelitz (44), nito (45), New Africa (46), Drobot Dean (48), DisobeyArt (50), marrakeshh (51), Svetlana (54), winyu (55), PiyawatNandeenoparit (57), hyper (59), rh2010 (60), ViDi Studio (62), Malik/peopleimages.com (64), bernardbodo (65), MMV (66), kleberpicui (67), insta_photos (68), SimonsArt-PhotoVideo (69), Desinko (70), Christian Müller (77), Minerva Studio (78), mmphoto (79), Frank (80), ppa5 (84), Mediaparts (86), Arthon (87), Sevda Ercan (90), Zsolt Biczó (91), DedMityay (92), Ingo Bartussek (93), Alina Oleynik (94), Warunk Icons (94), P Thanga Vignesh (94), Jino (94), Danil Polshin (94), Mello (95), Graphixs_Art (95), Arash Design (95), Design Circle (95), Vector Portal (95), Andrei Armiagov (96), STUDIO.0432 (98), zorandim75 (100), neirfy (100), haidamac (101), rom-anni (101), M.Dörr & M.Frommherz (102), adogslifephoto (104), Настя Кудина (105); Freepik: rawpixel.com (11); Unsplash: Jakub Kapusnak (21), designecologist (82), Prudence Earl (103); Photocase: suza (75); Pixelio: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt (88)

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Gestalten Sie Ihr Leben klimafreundlicher! Wissen Sie, wie man ohne Garten am besten an regionales und saisonales Gemüse kommt, wie ein nachhaltig aus- gestatteter Kleiderschrank aussieht oder wie man an Smartphone und Laptop auf den ökologischen Fußabdruck achten kann? Oft ist klimafreundliches Verhalten viel einfacher als gedacht und kann richtig Spaß machen. Das Klimasparbuch Landkreis Hildesheim lädt Sie mit vielen praktischen Tipps und 27 Gutscheinen von Unternehmen aus Hildesheim und Umgebung ein, Ihren Geldbeutel und das Klima zu schonen. Probieren Sie regionale und klima- freundliche Alternativen aus und lernen Sie Ihre Region von ihrer grünen Seite kennen. Erfahren Sie mehr unter klimasparbuch.de Hier finden Sie die Onlineversion: