Nachhaltigkeit im Landkreis Hildesheim

Wir wollen alle gut auf unserem Planeten leben. Damit die nachfolgenden Generationen dies auch genießen dürfen, braucht es die aktive Mitgestaltung aller. Dabei kommt man um den Begriff Nachhaltigkeit nicht herum. Egal, ob man als Privatperson, Kommune oder Unternehmen agiert: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, unser Handeln nachhaltiger zu gestalten! 

Klimaerwärmung
  • Sie kaufen Ihre Schokolade nur in FairTrade und Bio?
  • Sie achten beim kommunalen Bauvorhaben auf umweltfreundliche Baustoffe und energieeffiziente Beleuchtung?
  • Sie nutzen in Ihrem Unternehmen CSR (“Corporate Social Responsibility”)-Berichte, um Ihr Nachhaltigkeitsmanagement zu verbessern?
Sehr gut! Folgend schlüsseln wir weitere Handlungsoptionen für Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen auf, die Sie anregen sollen, Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen groß zu schreiben.

Doch was bedeutet Nachhaltigkeit nun konkret?

Die Grundlage des Begriffs liegt in der Forstwirtschaft. Es sollte nie mehr Holz entnommen werden, als nachwächst, damit eine stetige Versorgung und gleichzeitig ein gesunder Wald gesichert sind. Aus dieser Vorstellung entwickelten sich die drei Dimensionen von Nachhaltigkeit: sozial – ökologisch – wirtschaftlich. Dieses etablierte Drei-Säulen-Prinzip wird seitdem als Schablone für Nachhaltigkeit herangezogen: Erst wenn alle drei Dimensionen berücksichtigt werden, kann von Nachhaltigkeit gesprochen werden. Denn nur so ist es gut für Mensch und Umwelt!
In der Praxis bedeutet Nachhaltigkeit immer, dass wir uns zuerst die Folgen unseres Verhaltens als Mensch oder Organisation bewusst machen, sprich Fakten erheben. In der Umsetzung dann wird es knifflig, denn es gibt niemals ausschließlich positive Folgen für Mensch und Umwelt. Vielmehr bedarf es immer wieder einer klugen und vorausschauenden Abwägung zwischen verschiedenen Aspekten: Wenn beispielsweise ein Radweg gebaut werden soll, kann es sein, dass dafür eine biologisch wertvolle Hecke gerodet werden muss. Dem gegenüber stehen Vorteile für Gesundheit und Klima.
Forstwirtschaft Nachhaltigkeit
Upcycling

Nachhaltigkeit für Privatpersonen

Der Kauf von Fairtrade-Schokolade, beziehungsweise -Nahrungsmitteln ist schonmal ein guter Anfang. Wenn Sie dann noch Bio zu Ihrer Kaufentscheidung hinzunehmen, greifen Sie bereits in das größte Nachhaltigkeitsstellrad im privaten Alltag: der Konsum.
Denn je nachdem was, wo und wieviel Sie einkaufen, können Sie mehr oder weniger zur Nachhaltigkeit beitragen. Sie können beim Einkauf auch auf Produkte aus nachhaltiger, d.h. zum Beispiel nachwachsender, Herstellung achten.
Vor jeder Kaufentscheidung können Sie sich zudem folgende Fragen stellen:
  • Brauche ich das Produkt x wirklich?
  • Kann ich etwas Altes vielleicht besser reparieren (lassen)?
  • Oder zu etwas anderem Nützlichen umwandeln (Upcycling)?
Je weniger Sie neu kaufen, desto weniger muss produziert werden, wodurch weniger Ressourcen verschwendet werden. Das Motto lautet, bewusst, sprich gewählt, und damit oftmals weniger konsumieren. Letzten Endes spart Ihnen das Geld und Zeit, und der Umwelt bringt es auch einiges. Wenn grundsätzlich weniger konsumiert wird, muss weniger hergestellt werden, wodurch weniger Ressourcen abgebaut, weniger Energie verbraucht und weniger Emissionen produziert werden.

Nachhaltigkeit für Kommunen

Auch im kommunalen Bereich kann nachhaltig gehandelt werden. Das fängt zum Beispiel mit LED-Beleuchtung in Verwaltungsgebäuden und anderen kommunalen Stellen an. LED spart durch seine Energieeffizienz ordentlich Strom. Es braucht für die gleiche Helligkeit bis zu 90 % weniger Strom als herkömmliche Glühbirnen.
Neben der Beleuchtung können sich Kommunen auch bei der grundsätzlichen Beschaffung von nachhaltigen Zielen leiten lassen. Als Hilfestellung hierfür bietet Öko-Institut e.V. einen Ratgeber für umweltfreundliche öffentliche Beschaffung. Darin werden Grundlagen, rechtliche Rahmenbedingungen und Kontaktstellen für interessierte Kommunen erläutert.
Welche Bauvorhaben plant Ihre Kommune als nächstes? Bei Gebäuden können Sie auf umweltfreundliche Baustoffe achten. Auch energetische Sanierungen von bestehenden Gebäuden – wie eine Erneuerung von Dämmung oder Fenstern und Türen sowie ein Heizungsanlagenwechsel – erspart dem kommunalen Haushalt laufende Heizkosten und gleichzeitig enorme Mengen an CO2-Emissionen ein.
Oder plant Ihre Kommune gleich eine Modernisierung der Infrastruktur? Eine auf Fahrradnutzung optimierte Infrastruktur ist ausgesprochen nachhaltig. Denn so verzahnen Sie Klimaschutz und die Gesundheit Ihrer Bürger*innen. Ein Gewinn für alle!
LED Leuchten
Photovoltaikanlage

Nachhaltigkeit für Unternehmen

Haben Sie ein kleines oder ein großes Unternehmen? Für Nachhaltigkeit ist das tatsächlich eher unerheblich, denn selbst kleine Firmen können viel erreichen. Als einfach umzusetzender Anfang gilt eine durchdachte Prozessoptimierung. Dadurch lassen sich merklich Ressourcen einsparen. Unternehmen sollten sich dabei auch nicht von den anstehenden Investitionskosten abschrecken lassen. Ressourcenersparnisse bringen oftmals auch Kosteneinsparungen mit sich. Wie wäre es beispielsweise mit einer Photovoltaikanlage auf dem firmeneigenen Dach inklusive kostenloser Solartankstelle für Kund*innen und Mitarbeiter*innen? Ein positiver Nebeneffekt wird gleich gratis mitgeliefert: Die öffentliche Wahrnehmung und die Attraktivität als Arbeitgeber verbessern sich. Sie werden sehen!
Benötigen Sie diesbezüglich Beratung in Ihrem Unternehmen? Die Klimaschutzagentur Landkreis Hildesheim bietet Impulsberatungen, wie beispielsweise die Impulsberatung für KMU zu Solarenergie. Dort kann geklärt werden, wie rentabel eine Photovoltaikanlage für Sie ist. Des Weiteren gibt es Beratungen zu Material- und Energieeffizienz und für landwirtschaftliche Betriebe.
Sie können Ihr Unternehmen auch zertifizieren lassen. Mit dem integrierten Umwelt- und Energiemanagementsystem EMAS erfüllen Sie konkrete Energiemanagementnormen und generieren dadurch massive steuerliche, finanzielle und rechtliche Vorteile! So können Sie von Vorteilen bezüglich dem Erneuerbaren-Energie-Gesetz, dem Abfallrecht, dem Energiesteuer- und Stromsteuergesetz sowie der Erstellung von CSR-Berichten profitieren.
Die “Corporate Social Responsibility”-Berichte sind zwar erst bei Firmengrößen ab 500 Mitarbeitern bzw. Umsatzerlösen ab 40 Millionen € oder Bilanzsummen ab 20 Millionen € verpflichtend, aber auch kleinere Unternehmen können von diesen Nachhaltigkeitsberichten profitieren und sie durchaus freiwillig erstellen. Mit den so zusammengestellten, firmeninternen Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, Menschenrechten, Korruption und Diversität, können Sie sich öffentlich positionieren, weitere Maßnahmen planen und so mehr Nachhaltigkeit in Ihr Unternehmen bringen. Sie können sich beispielsweise auch überlegen, den Deutschen Nachhaltigkeitskodex zu zeichnen. Er bietet Orientierung, Vergleichsmöglichkeiten und vor allem Transparenz und unterstützt den Aufbau einer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie.